BERLINER MORGENPOST: Johnsons Spiel ist aus / Leitartikel von Christian Kerl

Schlimmer hätte es für Boris Johnson nicht kommen
können. Das Urteil des obersten britischen Gerichts ist nicht nur ein
Schlag für den Premierminister – es ist eine vernichtende Niederlage.
Will der Premier Großbritannien wirklich Ende Oktober aus der EU
führen, wie er es versprochen hat, dann müsste er jetzt in den
Gesprächen echte Zugeständnisse machen und nicht nur zum Schein
verhandeln. Nur so könnte es – vielleicht – noch zu einem
ordentlichen Brexit-Vertrag kommen. Aber wer mag daran glauben? Die
Zeit ist extrem knapp, das Vertrauen in Johnson dahin. Das Beste
wäre, der Premier würde sein Amt zur Verfügung stellen, so den Weg
für Neuwahlen freimachen und das weitere Verfahren seinem Nachfolger
überlassen. Erste Äußerungen des Premiers zeigen, dass er diese Größe
nicht hat.

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