Berlin ist im vergangenen Jahr etwas sicherer
geworden. Der Trend stimmt also und gibt Anlass zur Hoffnung.
Trotzdem ist das kein Grund, um sich auszuruhen. Denn in vielen
Bereichen hat Berlin noch die rote Laterne. Es gibt zum Beispiel
keine andere deutsche Stadt in der pro 100.000 Einwohner mehr
Verbrechen passieren.
Noch drastischer ist das Bild bei den Aufklärungsquoten. Während
in Bayern mehr als 60 Prozent der Straftaten aufgeklärt werden, sind
es in Berlin nur knapp 45 Prozent. Das wiederum hat Auswirkungen auf
das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürger. Wenn die das Gefühl
haben, dass Einbrecher und Taschendiebe sowieso nicht gefasst werden,
entsteht leicht ein Gefühl, dass der Staat machtlos sei.
Bei vermeintlichen Bagatelldelikten landen Tatverdächtige schnell
wieder auf der Straße und nach der nächsten Tat wieder bei der
Polizei. Nun hat im vergangen Jahr aber auf bestreben der Polizei ein
engerer Austausch mit der Justiz stattgefunden. Amtsanwälte besuchten
Ermittler und ließen sich über die Maschen der Taschendiebe
aufklären. Eine Konsequenz: Die Haftquoten bei Taschendieben gingen
deutlich nach oben.
Berlin kann sicherer werden, wenn die Polizei sich fokussieren
kann, und die Zusammenarbeit mit anderen Behörden funktioniert. Das
muss aber politisch gewollt sein und von einer Behördenleitung
fokussiert werden. Und hier scheint Berlin auf einem guten Weg zu
sein.
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