Die Berliner Mischung steht für das Ideal von einem
Kiez, in dem alle Einkommensgruppen mit Wohnraum versorgt werden
können. Ende der 70er-Jahre und beschleunigt durch den Fall der Mauer
in den 90er-Jahren entwickelten sich viele der nach dem Krieg
errichteten Neubausiedlungen zu Problemvierteln, aus denen die
einkommensstärkeren Bewohner wegzogen. Um einer Gettobildung
vorzubeugen, mussten Milliardenbeträge in Sanierungsprogramme und
Quartiersmanagement investiert werden.
Den schlechten Erfahrungen zum Trotz setzt Berlin nun wieder auf
den massenhaften Wohnungsbau. Doch immer wieder versichert der
Bausensenator auf Bürgerversammlungen, dass dabei keine
Problemviertel entstünden, dass man sehr auf die soziale Mischung
achte.
In zwei Bauvorhaben der Degewo werden nun jedoch Gebäude
errichtet, in denen 100 Prozent Sozialwohnungen entstehen. Angesichts
der Wohnungsnot gerade von Menschen mit geringen Einkommen ist das
zwar verständlich, aber der falsche Weg. Wenn diese Projekte Schule
machen, bleibt die Berliner Mischung auf der Strecke.
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