Manchmal hilft es ja, einfach miteinander zu
sprechen. So war es auch zwischen der BVG-Vorstandschefin Sigrid
Nikutta und der Sozialsenatorin Elke Breitenbach. Nikutta hatte vor
einer Weile überraschend verkündet, sie wolle die U-Bahnhöfe nicht
länger als Schlafplätze für Obdachlose öffnen.
Die Linken-Politikerin Breitenbach hatte durchaus Verständnis für
diese Position, schließlich seien die Verkehrsbetriebe ja nicht für
die Betreuung von Obdachlosen zuständig, sondern um Berliner und
Touristen von A nach B zu transportieren.
Schließlich siegte aber der Pragmatismus. Denn viele Obdachlose
scheuen eben trotz aller Angebote den Gang in die Notunterkünfte. Sie
machen draußen Platte, solange es das Wetter irgendwie zulässt. Und
wenn es schneit und friert, suchen sie eben Schutz dort, wo es ihnen
als erstes möglich ist, also gerne in U-Bahnhöfen. Das kann man
beklagen, aber es ist so. Und wenn man für diese Menschen etwas tun
möchte, dann sollte man diese Gewohnheiten achten.
Und so ist es folgerichtig, einen Kompromiss zu schmieden. Die
Obdachlosen dürfen zwar im Untergrund schlafen, aber eben nur noch
dort, wo keine Züge verkehren. Zusätzlich sollen die neuen
Schlafplätze genutzt werden, damit Sozialarbeiter die Menschen dort
aufsuchen können und ihnen weitere Unterstützung anbieten. Das
klingt alles gut und richtig so.
Das wichtigste ist, dass nie wieder Menschen auf Berlins Straßen
erfrieren. Verwaltung und Jobcenter sollten dringend Sorge dafür
tragen, dass angesichts der Wohnungsnot nicht noch mehr Menschen auf
der Straße landen.
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