Es liegen immer noch, immer wieder neue Blumen an
der Stelle an der Invalidenstraße in Mitte, an der Anfang September
ein SUV-Fahrer in eine Menschenmenge gerast ist. Vier Menschen,
darunter ein kleiner Junge, verloren bei dem tragischen Unfall ihr
Leben, die Unfallursache ist noch immer Gegenstand von Ermittlungen.
Die Politik – in diesem Fall der Senat und der Bezirk Mitte – hat
schon reagiert und will den Verkehr auf der vielbefahrenen Straße neu
organisieren. Auch, weil Anwohner in einer Petition nachdrücklich
Konsequenzen gefordert hatten.
So soll auf der Invalidenstraße Tempo 30 eingeführt werden.
Außerdem wollen Senat und Bezirk dort Radwege anlegen lassen, damit
die Radfahrer dort ebenfalls sicherer unterwegs sind. Dafür werden
Parkplätze wegfallen, denn die Invalidenstraße, auf der ja mittig
noch die Straßenbahnen unterwegs sind, ist viel zu eng, wenn man die
Radwege gesondert ausweisen möchte.
Unabhängig davon, was der Grund für den schrecklichen
Verkehrsunfall war, halte ich es für richtig, auf der Invalidenstraße
nach anderen Lösungen des Miteinanders zu suchen. Ich selbst bin dort
auch häufig unterwegs – zu Fuß, mit der Tram oder dem Auto. Ich
wundere mich oft, in welch lebensgefährliche Situation sich die
Radfahrer begeben, die sich zwischen den parkenden Pkw und den
fahrenden Autos und Lastwagen bewegen – oder sich gerne auch zwischen
Tram und Auto hindurchzwängen. Auf den Bürgersteigen ist es oft voll,
Platz zum Ausweichen gibt es kaum. Das kann auf Dauer so nicht
funktionieren.
Wer die Verkehrswende und eine intelligente Mobilität in der Stadt
möchte, der muss nach vielfältigen Lösungen suchen. Und auch die
Anwohner einbeziehen. Gut, dass das an dieser Stelle in Mitte endlich
geschieht.
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