Kurzform: Grüne und Linke in Pankow sagen sich, schon bevor ihr
Antrag zur Prüfung einer neuen Begegnungszone am Bahnhof Pankow abgestimmt wird,
von der problematischen Pioniertat in Kreuzberg los. Einen „Unfug“ wie die
grünen Punkte auf der Bergmannstraße, die Autofahrer zum bedächtigen Tempo
animieren sollten, werde es in Pankow nicht geben, versprechen die
Antragsteller. Das zeigt schon, welch riskanten Weg die Verkehrspolitiker der
beiden stärksten Fraktionen in diesem Bezirk da beschreiten. Die meisten Pendler
am Bahnhof Pankow werden es wohl begrüßen, wenn sie eine Passage erhalten, um
geradewegs über die Fahrbahn zu laufen, statt einen Umweg zur entfernten Ampel
zu gehen. Aber ein weiteres gescheitertes Experiment, das kann sich Berlin nicht
leisten.
Der vollständige Kommentar: Es ging nie um etwas anderes als um den Schutz der
Fußgänger. Wer sollte etwas dagegen sagen? Nur: Diese gute Absicht, sie ging bei
den beiden bisherigen Berliner Begegnungszonen, vor allem bei der auf der
Bergmannstraße in Kreuzberg, unter in skurrilen Spielereien. Wer dort die Parade
von Parklets, Findlingen und grünen Punkten beim Experiment zur
Verkehrsberuhigung mit ansah, wähnte sich in einem absurden Theaterstück. Und
dass die Testphase für die Verkehrsberuhigung in Kreuzberg etwa 1,7 Millionen
Euro verschlang, ist eine schwere Hypothek für alle, die noch eine
Begegnungszone ausprobieren möchten. Das sind neuerdings Bezirkspolitiker der
Grünen und Linken in Pankow. Schon bevor ihr Antrag zur Prüfung einer neuen
Begegnungszone am Bahnhof Pankow abgestimmt wird, sagen sie sich von der
problematischen Pioniertat in Kreuzberg los. Einen „Unfug“ wie die grünen Punkte
auf der Bergmannstraße, die Autofahrer zum bedächtigen Tempo animieren sollten,
werde es in Pankow nicht geben, versprechen die Antragsteller. Das zeigt schon,
welch riskanten Weg die Verkehrspolitiker der beiden stärksten Fraktionen in
diesem Bezirk da beschreiten. Sie wollen den Verkehr so ordnen, dass sich Busse
und Fußgänger an einem stark befahrenen Verkehrsknoten auf der Straße
verletzungsfrei „begegnen“ können – und die Pankower damit zufriedener sind als
bei einer traditionellen Querung: mit Zebrastreifen und Ampel. Dass die
traditionelle Lösung schlecht funktioniert, lässt sich jeden Tag besichtigen.
Die meisten Pendler am Bahnhof Pankow werden es wohl begrüßen, wenn sie eine
Passage erhalten, um geradewegs über die Fahrbahn zu laufen, statt einen Umweg
zur entfernten Ampel zu gehen. Aber ein weiteres gescheitertes Experiment, das
kann sich Berlin nicht leisten.
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