BERLINER MORGENPOST: Schwarzfahren ist keine Petitesse – Kommentar von Thomas Fülling

Sei solidarisch. Klingt irgendwie immer gut. Das
scheint sich auch die Jugendorganisation der Linkspartei gedacht zu
haben, als sie jetzt „Solidarität mit Menschen ohne Fahrschein“
fordert. Konkret ruft die „Linksjugend- Solid“ dazu auf, es denn
„Kontrollettis“ von BVG und S-Bahn möglichst schwer zu machen, damit
sich Schwarzfahrer an der nächsten Station schnell verdrücken können.

Was da so nett und verständnisvoll daher kommt, ist der Aufruf
dazu, es mit den Gesetzen nicht so genau zu nehmen. Noch vor einem
Jahr wäre der Aufruf der Linksjugend vielleicht als politische
Petitesse durchgegangen. Doch seit November trägt die Linke
Regierungsverantwortung in Berlin.

Die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus macht es sich da zu einfach,
wenn sie kurzerhand erklärt, die Linksjugend sei eigenständig und
könne von ihr nicht beeinflusst werde. Wer wirklich solidarisch und
sozial sein will, trägt als Nutznießer einer Leistung zur deren
Finanzierung mit bei – und propagiert kein Leben auf Kosten anderer.

Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/209635069

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