Es gibt auch noch erfreuliche Nachrichten in diesen
Krisenzeiten. Und damit eine Antwort auf die gern gestellte Frage, wo
denn das Positive bleibe? Die Deutschen haben im vergangenen Jahr so
viel gespendet wie nie zuvor. 4,7 Milliarden Euro waren es, mehr noch
als im Tsunami-Jahr 2005 (4,6 Milliarden Euro) und 13 Prozent mehr
als 2012. Das Rekordergebnis ist, so der Deutsche Spendenrat,
wiederum auf zwei Naturkatastrophen zurückzuführen: die Sommerflut in
Deutschland und der Taifun „Haiynan“, der im November Tod und
Zerstörung über Teile der Philippinen brachte.
Da sage noch einer, die Deutschen seien in ihrer Mehrzahl
hartherzig und eigensüchtig, hätten Mitgefühl und Hilfsbereitschaft
für die, die unverschuldet in Not geraten sind, verloren.
Spenderherzen und Portemonnaies werden immer dann leicht geöffnet,
wenn die Not konkret ist. Dass bei Katastrophen wie Überschwemmungen,
Erdbeben oder Flüchtlingstragödien wie weiland im Balkan- Krieg der
90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts allerdings nichts ohne die
Medien läuft, ist kein Geheimnis. Es sind insbesondere die
Fernsehkameras, die dann die Herzen öffnen.
Aber es wird auch genau hingeschaut, wofür gespendet wird, welchem
Empfänger man vertrauen kann. Für die katholische Kirche samt ihrer
Organisationen hat sich das 2013 schmerzhaft bestätigt. Bischof
Tebartz van Elst als Bauherr de Luxe, die Missbrauchsskandale und die
Verweigerung der „Pille danach“ für ein Vergewaltigungsopfer hat sie
40 Millionen Euro gekostet. Diese Summe fehlt jetzt der Kirche.
Spender haben sich eben ein feines Gespür dafür bewahrt, wer auf
Hilfe angewiesen ist und verlässlich mit Geld umgeht.
Davon profitieren zunehmend kleine und lokale Organisationen. Ihr
Anteil ist weiter gestiegen und betrug letztes Jahr mit 46,4 Prozent
fast die Hälfte des gesamten Spendenkuchens. Das ist ein ebenso guter
wie nachvollziehbarer Trend. Weil mit diesen Spenden meist ganz
konkret vor Ort geholfen wird, und ihre Verwendung damit jederzeit
kontrollierbar ist. Das betrifft die Spendensammler ebenso wie deren
Projekte. Mehr Vertrauen ist kaum möglich.
Und die Berliner, wie spendabel sind die? Sie helfen gern, wenn
sie zu Hilfe gerufen werden. Diese Erfahrung haben jüngst die
Stadtmission und auch der Verein „Berliner helfen“ dieser Zeitung
wieder gemacht, als Ende Januar für die Kältehilfe gesammelt wurde.
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