Der Streit um die Leitung der Spreewald-Grundschule
in Schöneberg eskaliert. Weil Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD)
die kritische Schulleiterin Doris Unzeitig nach deren angekündigtem
Ausstieg nun möglichst schnell ersetzen möchte, greifen Eltern zum
radikalen Protest. „Wir werden die Umschulung der Klasse 5 B von Frau
Unzeit beantragen“, kündigte die langjährige Gesamtelternvertreterin
an der Schule, Hadia Mir, am Sonntag gegenüber der Berliner
Morgenpost an.
Ein Wechsel an der Leitungsspitze verschärfe die Probleme an der
Schule nur, argumentiert die Elternvertreterin. 15 Eltern kündigten
an, dass sie ihre Kinder an einer anderen Schule anmelden wollen.
Geplant sei auch eine Protestdemonstration.
Kurz vor Beginn dieses Schuljahres teilte die Schulleiterin vor
einer Woche offiziell mit, dass sie aufgeben wolle. Wegen mangelnder
Unterstützung durch die zuständigen Stellen beim Senat und im Bezirk.
Doris Unzeitig wäre wohl geblieben, wenn die Senatsbildungsverwaltung
auch ihren letzten Hilferuf erhört hätte.
Denn eigentlich will sie gar nicht weg. Nun möchte sie wenigstens
die neuen Lehrer noch einarbeiten und die Leitung in Ruhe übergeben,
ehe sie nach fünf Jahren an der Spreewald-Grundschule nach
Oberösterreich zurückgeht.
„Ich möchte zumindest bis Freitag, 7. September, bleiben“, sagte
Unzeitig der Berliner Morgenpost. Dass die Schulverwaltung und sie
sich einvernehmlich auf eine noch schnellere Auflösung des Vertrags
geeinigt haben, sei eine Lüge, betonte die kämpferische
Schulleiterin. Es stimme auch nicht, dass die
Bildungssenatsverwaltung genügend Hilfe angeboten habe, die sie nur
nicht annahm.
„Die Zusammenarbeit mit der jetzigen Schulleitung ist gestört“,
sagte die Sprecherin der Bildungsverwaltung, Beate Stoffers, am
Sonntag auf Anfrage. Sie bleibt dabei: Es habe Unterstützungsangebote
gegeben, bis hinauf zum Staatssekretär Mark Rackles und zu Senatorin
Sandra Scheeres. Keineswegs gehe es darum, eine Schulleiterin mundtot
zu machen. „Wir brauchen einen Neustart an der Schule“, unterstrich
Stoffers. „Dies ist nun mit der neuen Schulleitung möglich.“
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