Nachdem zuletzt mutmaßlich russische Hacker mit
ihrer Schadsoftware in das deutsche Außenministerium vorgedrungen
waren, lebt die Debatte über die Cyberabwehr auf. Und das ist erst
einmal verdammt wichtig. Denn auch der aktuelle Angriff auf das als
sicher erklärte Regierungsnetz des Bundes belegt wieder einmal:
Deutschland war bei der Abwehr von Cyberspionage und
Cyberkriminalität lange naiv.
Die Sicherheitsbehörden werben nun dafür, auch das Recht zu
erhalten, Server von Hackergruppen im Ausland angreifen zu können.
Dieser „Hack back“ durch den Staat klingt verlockend. Doch wer hinter
den Vorhang blickt, entdeckt die Komplexität der Cybersicherheit.
Hackergruppen sind keine Armeen. Sie schließen sich digital in
weltweiten Netzwerken zusammen, sie wechseln ihre Identitäten, sie
tarnen ihre Aktionen. Wer von wo und über welche Computer angreift,
ist für Sicherheitsbehörden meist nicht zurückverfolgbar. Die Gefahr
ist groß, dass ein Cyberangriff der deutschen Sicherheitsbehörden
Unschuldige trifft.
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