BERLINER MORGENPOST: Wenig Lust auf Bürger / Kommentar von Carolin Brühl zum Bürgerwillen

Kurzfassung: Berlin tut sich schwer damit, wenn der
Bürger sich zwischen den Wahlen zu Wort meldet, im Großen wie auch im
Kleinen in den Bezirken. So „regiert“ Rot-Rot-Grün auch in
Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch hier reagiert man eher schmallippig,
wenn bürgerlicher Unmut Raum greift. Ein signifikantes Beispiel ist
die Umgestaltung der Grünfläche auf dem Olivaer Platz, ein
Dauerbrenner seit nunmehr fast zehn Jahren. Eine Bürgerinitiative
will eigentlich nichts anderes, als dass vor ihrer Haustür alles so
bleibt, wie es ist: Bäume, Sträucher, der Spielplatz und
Möglichkeiten, Autos zu parken. Lediglich mehr Pflege und Reparaturen
sind gewünscht. Doch der Bezirk hält fest an seinen
Umgestaltungsplänen. Statt alter Bäume, verwunschener Hochbeete und
bewachsener Pergolen soll eine große Wiese das Areal dominieren. Am
Montag begannen Bezirksmitarbeiter damit, Fakten zu schaffen: Die
ersten Büsche und Sträucher sind verschwunden. Ironie hinter dem
Geschehen: Das Bezirksamt versteht die Umgestaltungspläne für das
neue Gesicht des Platzes auch als einen Schritt hin zu mehr
Transparenz und Offenheit.

Der komplette Kommentar: Eigentlich war Rot-Rot-Grün in Berlin
angetreten, Verwaltungshandeln transparenter zu machen, Bürger
stärker an Entscheidungsprozessen partizipieren zu lassen. Doch
letztlich scheint es bei Lippenbekenntnissen zu bleiben. Mit leisem
Unmut sieht das Land immer noch die Verweigerung der Bürger, das
Tempelhofer Feld zubauen zu lassen, scheint das Votum aber bislang
noch zu respektieren. Zur Zukunft des Flughafens Tegel mag man
stehen, wie man will, aber eine deutliche Mehrheit der Berliner hat
sich für die Offenhaltung des City-Airports ausgesprochen. Kein
Argument für den Senat, die Schließung infrage zu stellen. Berlin tut
sich schwer damit, wenn der Bürger sich zwischen den Wahlen zu Wort
meldet, im Großen wie auch im Kleinen in den Bezirken. So „regiert“
Rot-Rot-Grün auch in Charlottenburg-Wilmersdorf. Auch hier reagiert
man eher schmallippig, wenn bürgerlicher Unmut Raum greift. Ein
signifikantes Beispiel ist die Umgestaltung der Grünfläche auf dem
Olivaer Platz, ein Dauerbrenner seit nunmehr fast zehn Jahren. Eine
Bürgerinitiative will eigentlich nichts anderes, als dass vor ihrer
Haustür alles so bleibt, wie es ist: Bäume, Sträucher, der Spielplatz
und Möglichkeiten, Autos zu parken. Lediglich mehr Pflege und
Reparaturen sind gewünscht. Eigentlich eine relativ kostengünstige
Variante angesichts eines Haushalts. 4800 Anwohner zeichneten
innerhalb weniger Wochen eine Onlinepetition für den Erhalt dieses
Status quo. Doch der Bezirk hält fest an seinen Umgestaltungsplänen.
Statt alter Bäume, verwunschener Hochbeete und bewachsener Pergolen
soll eine große Wiese das Areal dominieren. Am Montag begannen
Bezirksmitarbeiter damit, Fakten zu schaffen: Die ersten Büsche und
Sträucher sind verschwunden. Ironie hinter dem Geschehen: Das
Bezirksamt versteht die Umgestaltungspläne für das neue Gesicht des
Platzes auch als einen Schritt hin zu mehr Transparenz und Offenheit.

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