Damit hatten selbst kühne Optimisten nicht
gerechnet: Neun große Forschungsprojekte hatten die drei großen
Berliner Universitäten und die Charité für die Exzellenzstrategie des
Bundes und der Länder eingereicht, sieben davon werden nun finanziell
gefördert. Fünf wären schon großartig und eine Verbesserung gegenüber
dem bisherigen Stand gewesen, aber sieben auf einen Streich –
Chapeau!
Das Ergebnis zeigt, dass Berlin inzwischen ein besonderer
Wissenschaftsstandort in Deutschland ist. Darüber darf man sich als
Berliner freuen, man darf auch stolz sein, vor allem aber sollte man
anerkennen, dass es richtig und wichtig ist, Wissenschaft und
Forschung in Berlin auch vonseiten der Politik zu fördern und dafür
gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Das schafft auf mehreren Feldern
Stadtrendite und ist von elementarer Bedeutung für die Entwicklung
unserer Stadt.
Insofern bedeutet die Entscheidung der Exzellenzkommission auch
einen Erfolg für die Wissenschaftspolitik der Landesregierung und
insbesondere für den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD),
der diesen Bereich nun als Chefsache verantwortet.
Das trägt auch dazu bei, Wissenschaft und Forschung einen höheren
Stellenwert zu verschaffen und die „Kultur der Kooperation“ zwischen
den Universitäten zu fördern. Das ist gut, denn es zeigt sich, dass
die Wissenschaft in Berlin noch erfolgreicher ist, wenn Kompetenzen
gebündelt und Synergien genutzt werden.
Für den einzig faden Beigeschmack an diesem schönen Tag sorgte
indes CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Sie boxte durch,
dass mehr Projekte und damit mehr Universitäten gefördert werden.
Davon profitiert insbesondere ihre Heimat Nordrhein-Westfalen. Das
riecht nach Entscheidung aus parteipolitischer Sicht. Und nach
Klientelpolitik. Exzellent ist es jedenfalls nicht. Ein solcher
Wettbewerb sollte die Besten auszeichnen.
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