Größer könnte der Unterschied zwischen den jungen
Männern nicht sein. Der eine schlägt mit Hass im Gesicht auf den
anderen ein. Der Täter ist offenbar arabischstämmig und glaubt, dass
sein Opfer Jude sei, weil es eine Kippa trägt. Der Attackierte
scheint am nächsten Tag keinen Hass zu fühlen. Das ist der
Unterschied zwischen den beiden. Adam hätte jedes Recht dazu.
Stattdessen ist er enttäuscht. Denn er glaubte nicht, dass es für ihn
in Deutschland mit einer Kippa gefährlich werden könnte. Dass es so
ist, sollte uns alle beschämen. Warum sind nicht Millionen Menschen
auf der Straße wie in den 90er-Jahren, als mit Lichterketten gegen
rechts demonstriert wurde? Adam möchte die Kippa wieder tragen. Er
zeigt die Courage, die gefordert ist. Wegschauen oder wegrennen will
er nicht. Also sollten wir es erst recht nicht.
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