BERLINER MORGENPOST: Zeichen der Missachtung – Kommentar von Alexander Dinger zum skandalösen Umgang der Polizeiführung mit den maroden Wachen

Dass die Wachen der Berliner Polizei und Feuerwehr
marode sind, ist lange bekannt. Der Umgang der Führungsebene mit
diesem Problem ist skandalös und ein Zeichen der Missachtung. Dabei
könnten schon kleinste Gesten den Unmut vor Ort dämpfen.

Der aktuellste Fall spielt einer maroden Wache in Lichterfelde.
Dort werden die Beamten davor gewarnt, das Leitungswasser als
Trinkwasser zu benutzen. Laut Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist
zugesagt worden, den Beamten Wasser zur Verfügung zu stellen. Das sei
noch nicht geschehen, weshalb die Gewerkschaft nun selbst Wasser nach
Lichterfelde bringen will.

Sicher kann weder die Polizei noch die Verwaltung etwas für die
zum Teil marode Berliner Gebäudestruktur. Hier aber geht es um die
verheerende Symbolik: Warum kann nicht irgendein Chef aus der
mächtigen Führungsstruktur der Behörde oder der Verwaltung einfach 50
Euro in die Hand nehmen und ein paar Wasserkästen kaufen – als
Zeichen der Fürsorge?

Mit dem gleichen Schlendrian schaffte man es über Monate auch
nicht, das braune Wasser in einer Wache an der Friesenstraße
abzustellen. Auch dieser Fall wurde von der Behördenleitung und den
Grundstückeigentümern heruntergespielt. Weil es drängendere Themen
gebe, hieß es. Aber auch hier wird erneut ein Zeichen der Missachtung
gesetzt.

Wer so mit den Polizisten umgeht, hat nicht verstanden, dass
Vertrauen und Zufriedenheit die wichtigsten Währungen sind. Nur dann
läuft der Laden.

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