Wie also kann man sich darüber wundern, dass der
griechische Premier sein Volk fragen will, ob es dieses Maß an
Unterwerfung, an Kontrolle, an Aufgabe von Souveränität wirklich
will? Wann, wenn nicht jetzt, ist ein Referendum angebracht, ja
unabdingbar? Wenn hier also etwas erschreckt und irritiert, dann doch
dies: Dass auf den zahllosen Konferenzen, Sitzungen, Gipfeln zur
griechischen Krise offenbar nie über die Frage gesprochen wurde, wie
und mit welcher Legitimation die Regierung die in Brüssel
ausgehandelte bittere Diät zu Hause eigentlich durchsetzen will. Was
auch immer dort an brutalen Schuldenschnitten, Sparmaßnahmen und
Strukturreformen vereinbart wurde, mag so sinnvoll sein wie es nur
geht – gegen den Willen und Widerstand des griechischen Volkes ist
es schlicht nicht machbar.
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