Berliner Zeitung: Inlandspresse – keine Vorabmeldung Die „Berliner Zeitung“ kommentiert Kohls Kritik an Merkel

Kohls Kritik an seinen Nachfolgern und vor allem an
Merkel ist maßlos und selbstgerecht. Aber sie trifft, vermutlich
wohlbedacht, mitten in die Sinnkrise der CDU. Der Altkanzler reiht
sich ein in die Front der Gralshüter konservativen Gedankenguts, die
den Reformern um Merkel vorwerfen, Werte und Prinzipien der Union
verraten zu haben, ohne Kompass zu agieren. Gerade jetzt aber, auf
dem Höhepunkt der Eurokrise, die das ganze europäische Bündnis
gefährdet, zeigt sie doch Führung und Verantwortung. Sie hat die
Stärkung Europas zum zentralen politischen Projekt für den Rest der
Legislaturperiode erklärt. Unbestreitbar aber ist, dass Angela Merkel
nun einen Kompass hat, dem sie folgt. Er soll aus der Schuldenkrise
heraus zu einem Europa führen, das für die globalen
Herausforderungen besser gerüstet ist und seinen Bürgern eine sichere
und doch freiheitliche Heimstatt.

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