In Deutschland lebende Türken schauen
siebzehneinhalb Stunden fern. Auf diese irre Zahl kommt man nach der
Bilkay-Öney-Formel, die schlicht lautet: Türken sehen fünfmal mehr
fern als Deutsche. Letztere hocken durchschnittlich dreieinhalb
Stunden vor der Glotze. In Wahrheit sehen Deutsch-Türken im
Durchschnitt etwa gleich viel fern wie Deutsche, aber überwiegend,
nämlich 2,7 Stunden, türkischsprachige Sender. Deutsch-TV ist ihnen
zu kühl, zu nüchtern, zu viel Polit-Gequassel. Türkische Sender
bieten Emotion: Familienshows, Soaps, Heimatgefühl. Pädagogen klagen,
der Türkisch-TV-Konsum behindere das Deutschlernen. Was also tun?
Ätzen wie Öney hilft hier nicht. Mehr Kitsch im deutschen Fernsehen
wäre der Horror. Alternativen im echten Leben – das wär–s.
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