Berliner Zeitung: Kommentar zu Aleppo

Für Diktator Baschar al-Assad war die regionale und
internationale Konstellation noch nie so günstig wie heute. Rufe nach
seinem Rücktritt sind weitgehend verstummt. Wladimir Putin will durch
seinen militärischen Kraftakt die internationale Anerkennung
Russlands erzwingen und sich mit Syrien und Ägypten eine neue
Machtbasis im Nahen Osten aufbauen. Der neu gewählte amerikanische
Präsident Donald Trump dagegen kündigt an, er werde die kostspieligen
internationalen Interventionen der USA in fernen Weltgegenden
beenden. In Europa wachsen Terrorangst, Polarisierung und
Fremdenfeindlichkeit angesichts der vielen Flüchtlinge aus der
nahöstlichen Krisenregion. In dieser Situation glauben die Machthaber
in Damaskus offenbar, dass sich ihr Staat durch Bombenteppiche und
Polizeiwillkür irgendwie wieder zusammenflicken lässt.

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