Berliner Zeitung: Kommentar zu Bahrs Pflege-WG

Bedenkt man die Bahrs Idee von der Pflege-WG
genauer, schrumpft ihr Charme. Dann wird der Übergangscharakter zum
Problem. Dann fällt einem ein, dass die Addition von vier
Pflegefällen womöglich nicht zu gedeihlichen Verhältnissen führt.
Dann argwöhnt man, ob nicht vor allem der Spargedanke den
innovativen Minister leitet. Nichts gegen sparsamen Einsatz knapper
Pflegemittel – aber als Lebensform kommt die Pflege-WG wohl nur für
wenige in Frage. Soll sie nicht zur Hölle werden, müssen sich solche
Gruppen finden, müssen die Beteiligten in der Lage sein, die im Alter
nicht eben schwindenden Eigenheiten des Anderen zu ertragen und
Konflikte zu lösen. Eine romantische Vorstellung. Eine Pflegereform
ersetzt sie nicht.

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