Wenn der Witz erst einmal von der Leine ist, gibt
es nur bedingt Möglichkeiten, ihn mit den Mitteln der Diplomatie
wieder einzufangen. Das dürfte auch das Ergebnis von Unterredungen
sein, zu denen nun einmal mehr der deutsche Botschafter in Ankara
einbestellt wurde. Für den türkischen Präsidenten geht es dabei wohl
erst in zweiter Linie um die ausführliche Darstellung seiner sehr
speziellen Ansichten von Kunst- und Pressefreiheit. Weit wichtiger
scheint ihm derzeit die genüssliche Zurschaustellung seiner
geopolitischen Bedeutung, die ihn seit der ihm zugewiesenen
Schlüsselrolle in der europäischen Flüchtlingsfrage als engen
Verbündeten von Bundeskanzlerin Merkel reüssieren lässt.
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