Um „Chaoten“ aufzuspüren will der Innenminister
Mecklenburg-Vorpommerns Scanner vor Fußballstadien installieren. Die
Gesichter aller Spielbesucher sollen elektronisch mit der Datei
„Gewalttäter Sport“ abgeglichen werden, um zuverlässiger als bisher
Stadionverbote durchzusetzen. Aber Biometrie gegen Brutalität beim
Ballsport ist wie Schießen mit dem Schrotgewehr. Irgendwas wird schon
treffen. Ein Rechtsstaat darf so ein Zufallsprinzip nicht vorsehen.
Weder die Häufigkeit der Vorfälle noch die Schwere der
Straftatbestände vermag derart weitreichende Eingriffe in
Freiheitsrechte zu legitimieren. Ganz zu schweigen von banalen
alltäglichen Folgen: 80 0000 Fans in Dortmund müssten wohl am Tag vor
dem Spiel anreisen, um bis zum Anpfiff kontrolliert werden zu können.
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