Am Montag sind Fifa-Präsident Joseph Blatter und
Uefa-Chef Michel Platini von der Ethik-Kommission des Weltverbands zu
jeweils acht Jahren Sperre verurteilt worden. Was das mit der
Verurteilung Al Capones vor 84 Jahren zu tun hat? Erstens geht die
US-Justiz gegen die bisherige Fifa-Führung aus guten Gründen mit
einem Anti-Mafia-Gesetz vor. Zweitens wurden aus prozessökonomischen
Gründen nur relativ leichte Vergehen abgeurteilt – im Falle des
vielfachen Mörders Al Capone die Steuerhinterziehung, im Fall des
Korruptionsexperten Blatter ein einziger fragwürdiger Deal mit
Platini. Und drittens scheint Blatter über den Schuldspruch der
Kommission genauso verbittert zu sein wie seinerzeit Al Capone über
das Urteil der Jury; auch die Gründe gleichen sich – beide haben
nicht verstanden, dass das Recht für alle gilt, selbst und gerade
für den Boss.
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