Berliner Zeitung: Kommentar zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte:

Derzeit ist eine Delegation führender Herero und
Nama in Berlin mit dem Appell im Gepäck, vor aller Welt den
Völkermord nach mehr als 100 Jahren anzuerkennen. Sie wird nicht
einmal offiziell empfangen, stattdessen wird auf die „vertrauensvolle
Zusammenarbeit“ zwischen der Bundesrepublik und dem heutigen Namibia
und auf die Summe der finanziellen Entwicklungshilfe verwiesen. Es
ist aber unmöglich, einerseits die Türkei – sehr zu Recht – immer
wieder zu ermahnen, ihren Völkermord an den Armeniern endlich
einzugestehen, und andererseits zu versuchen, dem Eingeständnis des
eigenen Völkermords unter Hinweis auf großzügige Entwicklungshilfe zu
entkommen.

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