Mehr als jedes andere Land in der EU ist Österreich
auf Stabilität an der Südostgrenze angewiesen. Hier, auf dem Balkan,
liegen Österreichs Interessen. Würde Wien tatsächlich wie eine
strategisch planende Macht handeln, wie eine autonome Nation aus der
Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, dürfte es das Abenteuer der
Grenzschließung niemals auf sich nehmen. Aber Österreich handelt dann
doch nur als Splitter einer zerfallenden EU. Das ist kein Grund, sich
über die Österreicher zu erheben. Die Provinzialität, an der sie
jetzt scheitert, hat die Union selbst mit produziert.
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