Wüsste man nicht, unter welchen Umständen es
entstanden ist, könnte man das fast fertige Parteiprogramm der Linken
mal ganz ohne Mäkelei begrüßen. Stellt es doch Fragen, die im
politischen Spektrum kaum noch jemand stellt: Ist eine Demokratie, in
der zwar alle vier Jahre gewählt, der Wählerwille ansonsten aber
ziemlich unerheblich ist, eine Demokratie? Was hat es mit
Gerechtigkeit zu tun, wenn die einen virtuell Milliarden scheffeln,
während andere ihr Kind nicht satt kriegen? Ist es, nach den
Erfahrungen von 2008, klug, weiter ganze Volkswirtschaften
torpedieren zu lassen? War das mit dem Kapitalismus wirklich der
Weisheit letzter Schluss? Eine linke Partei ist schon deshalb
notwendig, weil sie all das fragt und damit den Dreisatz der Bequemen
erschüttert: Das haben wir schon immer so gemacht, das haben wir
noch nie so gemacht; da könnte ja jeder kommen.
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