Berliner Zeitung: Zum Fall Hoeneß:

Der Steuerbetrug ist in Deutschland
jahrzehntelang als Kavaliersdelikt betrachtet worden, das von
jedermann – sofern er genügend Geld hatte – begangen und von der
Justiz nur milde oder überhaupt nicht bestraft wurde. Zwar war der
Schaden, den der Staat durch den Betrug seiner Bürger erlitt, enorm,
aber das Verständnis des Staates für die Täter war nicht wesentlich
geringer. Erst seit der Bundesgerichtshof die Steuerhinterziehung
zum seriösen Delikt erklärte und verfügte, dass ab einer Million
Euro hinterzogener Steuern der Täter ins Gefängnis müsse, hat sich
allmählich herumgesprochen, dass der Steuerbetrug gegen die
Compliance-Kultur der Gesellschaft verstößt. Nur die Sponsoren und
die Mitglieder des Aufsichtsrates des FC Bayern München haben das
noch nicht begriffen.

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