Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist bestens. 
Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftsentwicklung sehr 
zufrieden. Und auch beim Blick in die Zukunft ist die Mehrheit der 
Unternehmen optimistisch, wenn auch etwas verhaltener als noch vor 
sechs Monaten. Befördert von der positiven Lageeinschätzung und dem 
günstigen Finanzierungsumfeld planen fast 79 % der Mittelständler in 
den nächsten sechs Monaten in ihr Unternehmen zu  investieren. Auch 
die Planung von Neueinstellungen erreicht Rekordniveau: 34 % der rund
1.500 befragten Unternehmen wollen ihre Mitarbeiterzahl vergrößern. 
Der Blick auf die Bilanzen zeigt, dass die mittelständischen 
Unternehmen ausgezeichnet kapitalisiert sind. So hat sich nicht nur 
die Eigenkapitalausstattung der Unternehmen in den letzten Jahren 
verbessert. Die Eigenkapitalquote im Mittelstand erreichte mit den 
Jahresabschlüssen vom vergangenen Jahr mit 23,5 % ein Rekordniveau. 
Problemfelder sehen die mittelständischen Unternehmen in den 
steigenden Energiekosten, dem Fachkräftemangel und in bürokratischen 
Hemmnissen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie „Mittelstand im
Mittelpunkt“, in der erstmals die Ergebnisse der Mittelstandsanalysen
und -umfragen der WGZ BANK; des Bundesverbandes der Deutschen 
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der DZ BANK zusammen 
ausgewertet wurden.
Geschäftslage weiter verbessert
   Im Vergleich zum guten Ergebnis im Frühjahr 2013 bewerten die 
Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage im Herbst nochmals besser. 
Der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen liegt mit 
derzeit annähernd 67 Punkten weit über dem langjährigen 
Durchschnittswert von rund 36 Punkten. „Das gute Geschäftsklima im 
Mittelstand wird positive Auswirkungen auf die Höhe der Investitionen
und den deutschen Arbeitsmarkt haben. Der Mittelstand und die 
deutsche Wirtschaft insgesamt stehen damit vor einem erfolgreichen 
Jahr 2014″, so Hans-Theo Macke, Vorstand der DZ BANK.
   Der Branchenvergleich zeigt, dass insbesondere inlandsorientierte 
Unternehmen aus dem Handel, dem Ernährungsgewerbe, den 
Dienstleistungen und dem Baugewerbe ihre Lage besser bewerten als 
noch vor sechs Monaten. Dagegen schätzen die Unternehmen aus den eher
exportorientierten Segmenten des verarbeitenden Gewerbes ihre 
aktuelle Lage tendenziell etwas schwächer ein als vor einem halben 
Jahr. Insgesamt sehen sie ihre aktuelle Situation aber mehrheitlich 
weiter sehr positiv.
   Im Vergleich zu allen anderen Branchen schätzen die Landwirte in 
der Herbstumfrage ihre Geschäftslage erneut besser ein: 82 % der 
Befragten bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, rund 8 % 
sogar als sehr gut. Die Unternehmen aus dem Ernährungsgewerbe und dem
Dienstleistungsgewerbe erzielen hinsichtlich der aktuellen Lage mit 
84 % bzw. rund 89 % sogar das beste Ergebnis seit dem Bestehen der 
Mittelstandsumfrage.
Geschäftserwartungen etwas zurückhaltender
   Ausgehend von einem hohen Niveau im Frühjahr zeigen sich allein 
die Geschäftserwartungen der Mittelständler im Herbst etwas 
gedämpfter. Eine große Mehrheit der Befragten geht aber immer noch 
von einer Verbesserung der Geschäftslage ihres Unternehmens in den 
nächsten sechs Monaten aus. Derzeit erwarten rund 35 % der befragten 
Unternehmen eine positive Geschäftsentwicklung; im Frühjahr waren es 
noch 40 %. Von einer Verschlechterung ihres Geschäftsergebnisses 
gehen aktuell 11 % der Befragten aus, nach 9 % im Frühjahr. Am 
positivsten bewerten die Elektroindustrie und das Ernährungsgewerbe 
ihre Aussichten; in beiden Branchen haben sich die 
Geschäftserwartungen merklich verbessert. In allen anderen Branchen 
fallen die Geschäftserwartungen aktuell schwächer aus als im 
Frühjahr.
Geplantes Investitionsvolumen legt deutlich zu
   Die gute Stimmung und das günstige Finanzierungsumfeld schlagen 
sich auch in höheren Investitionsplanungen nieder. Fast 79 % der 
befragten Unternehmen wollen in den nächsten sechs Monaten in ihr 
Unternehmen investieren. Damit erreichen die Investitionsabsichten 
der Mittelständler den höchsten Wert seit dem Jahr 2000. Darüber 
hinaus stieg der Anteil der investierenden Unternehmen, die ein 
größeres Investitionsvolumen als im letzten halben Jahr planten, von 
24 % im Frühjahr auf aktuell 29 %.
Absicht, Personal einzustellen, so hoch wie nie
   Nie zuvor seit Bestehen der Mittelstandsumfrage beabsichtigten so 
viele mittelständische Unternehmen in Deutschland Personal 
einzustellen. Jedes dritte der befragten Unternehmen möchte in den 
nächsten sechs Monaten seine Mitarbeiterzahl ausweiten. Der geplante 
Personalaufbau ist dabei nahezu unabhängig von der Unternehmensgröße 
und der Branchenzugehörigkeit. Zwar übertrifft das Ergebnis für die 
geplanten Neueinstellungen in Westdeutschland mit mehr als 36 % die 
Werte für Ostdeutschland deutlich. Aber auch in den ostdeutschen 
Bundesländern fällt das aktuelle Ergebnis mit über 27 % so hoch aus 
wie nie zuvor seit dem Start der Umfrage im Jahr 1995. Die offensive 
Beschäftigungsplanung der mittelständischen Unternehmen dürfte vor 
allem mit der sehr positiven Einschätzung der aktuellen Geschäftslage
zusammenhängen. „Die hohe Bereitschaft zu Investitionen und zum 
Personalaufbau ist ein ganz starkes Signal“, so Uwe Berghaus, 
Vorstand der WGZ BANK: „Der Mittelstand leistet damit einen wichtigen
Beitrag zu einem nachhaltigen Aufschwung.“
   Facharbeitermangel, steigende Energiekosten und Bürokratie werden 
als größte Problemfelder benannt
   Bei der Frage nach den aktuellen Problemfeldern spielen die 
Auftragslage und insbesondere die Finanzierungsbedingungen für die 
mittelständischen Unternehmen keine große Rolle. Allerdings wird vor 
dem Hintergrund der geplanten Personalaufstockung der 
Fachkräftemangel von den mittelständischen Unternehmen zunehmend 
problematisch gesehen (57%). Auf Branchenebene zeigen sich hier der 
Metall-, Automobil- und Maschinenbau (61%), das Baugewerbe (72 %) und
die Agrarwirtschaft (65 %) überdurchschnittlich betroffen. Zu 
schaffen machen den Mittelständlern außerdem die steigenden 
Energiekosten (66 %) und die bürokratischen Hemmnisse (68 %). Beide 
Aspekte wurden überdurchschnittlich häufig von kleineren Unternehmen 
als Problem identifiziert. Die bürokratischen Hemmnisse werden vor 
allem von den Unternehmen der Agrarwirtschaft (86 %) und im 
Baugewerbe (78 %) kritisiert. Steigende Energiekosten stellen nicht 
nur für die besonders energieintensive Chemie- und 
Kunststoffindustrie (83 %) eine Bedrohung dar. Auch die Unternehmen 
aus dem Ernährungsgewerbe (86 %) und der Agrarwirtschaft (82 %) sehen
sich damit in besonderem Maße konfrontiert.
Bilanzqualität weiterhin auf hohem Niveau
   „Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland blicken zu Recht
mit gesundem Selbstbewusstsein in die nahe Zukunft“, so BVR-Vorstand 
Dr. Andreas Martin. Die Bilanzanalyse der Unternehmen zeigt, dass der
Mittelstand bei der Kapitalausstattung seine Hausaufgaben gemacht 
hat. Die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung der 
mittelständischen Unternehmen hat sich in den letzten Jahren 
insgesamt verbessert. Die Eigenkapitalquote im Mittelstand auf Basis 
der Jahresabschlüsse 2012 erreichte mit 23,5 % das höchste Niveau 
seit Beginn der Erhebung in 2001. Die Streuung der Eigenkapitalquoten
ist weiter rückläufig, der Anteil der schwach kapitalisierten 
Unternehmen reduzierte sich merklich. Die zunehmend erfreulichen 
Bilanzen der mittelständischen Unternehmen zeigen sich aber nicht nur
an der Eigenkapitalquote. Die Bilanzqualität insgesamt ist weiterhin 
auf hohem Niveau. „Der Mittelstand ist gut kapitalisiert für die 
Herausforderungen der nächsten Jahre. Durch sein nachhaltiges 
Wirtschaften hat er gerade in Krisenzeiten stabilisierend auf die 
gesamtdeutsche Wirtschaft gewirkt. Der vorsichtigere Blick in die 
Zukunft zeigt aber auch, dass die Unternehmen ihre Augen nicht vor 
kurzfristigen Risiken verschließen. Dazu zählen zum Beispiel die 
wirtschaftspolitischen Weichenstellungen durch die 
Koalitionsverhandlungen in Deutschland, und auch die 
Euroschuldenkrise haben die Unternehmen nicht komplett zu den Akten 
gelegt“, so Martin.
   Zur Messung der Bilanzqualität im Rahmen des Bestandteils VR 
Bilanzanalyse der Studie wird ein Bilanzqualitätsindex ermittelt. 
Grundlage für den Index ist eine Auswertung der Jahresabschlussdaten 
von mittelständischen Firmenkunden der Volksbanken und 
Raiffeisenbanken. Der Index setzt sich zusammen aus der 
Eigenkapitalquote, der Gesamtkapitalrentabilität, dem 
Gesamtkapitalumschlag, der Liquidität 2. Grades und dem dynamischen 
Verschuldungsgrad. Insgesamt flossen in den Jahren 2001 bis 2012 rund
1,3 Millionen Jahresabschlüsse in die VR Bilanzanalyse ein.
   Die Daten für den Bestandteil VR Mittelstandsumfrage der Studie 
wurden in der Zeit vom 11. September bis 18. Oktober 2013 im Rahmen 
einer telefonischen Umfrage von der nhi2 AG, Bonn, erhoben. Die 
Stichprobe von 1.501 Unternehmen ist repräsentativ; befragt wurden 
Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in 
Deutschland.
   Mittelstand im Mittelpunkt – gemeinsame Mittelstandsstudie des 
BVR, der DZ BANK und der WGZ BANK: http://ots.de/K5v8t (pdf-Datei / 1
MB)
Pressekontakt:
Eberhard Roll, Pressesprecher, WGZ BANK, (0211) 778-1108, 
eberhard.roll@wgzbank.de
Melanie Schmergal, Pressesprecherin, BVR, Tel. (030) 2021-1300, 
presse@bvr.de 
Sylke Kieliba, Pressesprecherin, DZ BANK, (069) 7447-2381, 
sylke.kieliba@dzbank.de
Weitere Informationen unter:
http://