Die Black Week 2025 hat erneut gezeigt, wie stark Rabattaktionen das Kaufverhalten im E-Commerce beeinflussen. Der Black Friday bleibt die Hochphase des Onlinehandels: Das Bestellvolumen lag 106 Prozent über einem normalen Freitag – ein neuer Spitzenwert und deutlich mehr als in den Vorjahren (2024: +98 Prozent, 2023: +75 Prozent). Der durchschnittliche Bestellwert blieb mit 250 Euro stabil. Gleichzeitig lag der Altersschnitt der Käufer in der Black Week um rund 1,5 Jahre niedriger als im übrigen Jahr. Das zeigt deutlich: Vor allem jüngere Zielgruppen nutzen die Rabatttage besonders intensiv. Das geht aus einer Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF hervor, die anlässlich der Wochen rund um den Black Friday durchgeführt wurde.
In der Black Week wiesen 0,92 Prozent der Bestellungen Merkmale auf, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Betrugsversuche hindeuten. Dies entspricht weitgehend dem Jahresdurchschnitt bei dem von hundert Bestellungen jeweils eine Transaktion als potenzieller Betrugsversuch eingestuft wird.
„Der Preis eines Gutes ist für Betrüger eher nicht relevant, für ehrliche Käufer hingegen schon. Aktionstage wie der Black Friday motivieren verstärkt ehrliche Kunden zum Kauf, wodurch das Verhältnis zwischen Betrugsversuchen und regulären Bestellungen leicht sinkt“, erklärt Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von CRIF Deutschland. „Anders wird es in der Weihnachtswoche sein: Hier gehen weniger reguläre Bestellungen ein, während Betrüger überdurchschnittlich stark aktiv sind.“, prognostiziert Schlein.
Betrüger im E-Commerce greifen auf verschiedene Maschen zurück und stellen Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Besonders verbreitet ist der Identitätsdiebstahl, bei dem echte Identitäten missbraucht werden, um Bestellungen aufzugeben. Daneben kommt es häufig zu Eingehungsbetrug, bei dem Bestellungen trotz offensichtlicher Zahlungsunfähigkeit getätigt werden. Ebenso verbreitet ist die Erstellung erfundener Identitäten, um betrügerische Transaktionen zu verschleiern. Ein weiteres Problem ist der Retourenbetrug, bei dem Rückgaberichtlinien manipuliert oder gefälschte Quittungen verwendet werden, um unrechtmäßig Rückerstattungen oder Ersatz zu erhalten. Die Kreativität der Täter nimmt dabei zu: Weinhändler berichten etwa von Rücksendungen, bei denen Wein gegen Backsteine mit gleichem Gewicht getauscht oder durch Wasser ersetzt wurde. In der Kosmetikbranche werden teure Cremes gerne mit Billigprodukten aufgefüllt. Im Fashion-Bereich ist es üblich, getragene Kleidung zu retournieren oder Billigware mit umgenähtem Label zurückzuschicken, sodass sie wie ein Originalprodukt erscheint.
„Diese vielfältigen Betrugsmethoden zeigen, wie wichtig es ist, gezielte Maßnahmen zur Prävention und Erkennung zu ergreifen“, betont Schlein. Händler können sich nur durch eine umfassende Risikoprüfung schützen, indem sie interne und externe Daten mit intelligenten Modellen kombinieren. Online-Shops sollten nicht nur an umsatzstarken Tagen wie dem Black Friday oder Cyber Monday besonders aufmerksam sein, Identitäts- und Zahlungskontrollen verstärken und ihre Betrugspräventionsstrategien überprüfen, um das Umsatzpotenzial nicht durch Verluste zu gefährden.
„Im Jahresdurchschnitt nahezu jede hundertste Bestellung ein potenzieller Betrugsversuch – ein sehr hoher Wert, der zeigt, wie wichtig Betrugsprävention für Händler ist. Wer einen Online-Shop betreibt, muss damit rechnen, Opfer von Betrug zu werden. Die Methoden der Täter werden dabei immer professioneller. Künstliche Intelligenz und synthetische Identitäten werden künftig die Betrugsaktivitäten zusätzlich verschärfen“, kommentiert Schlein.
Laut einer aktuellen CRIF-Umfrage ist der Identitätsdiebstahl die häufigste betrügerische Praxis im deutschen E-Commerce. 76?Prozent der Unternehmen waren bereits damit konfrontiert, dass sich ein Kunde als eine andere reale Person ausgegeben hat. Darüber hinaus gaben 74?Prozent der Unternehmen an, Erfahrungen mit Betrugsversuchen durch falsche Namens- und Adressangaben gemacht zu haben. 53?Prozent der Händler waren vom sogenannten Eingehungsbetrug betroffen, bei dem der Käufer bestellt, obwohl er bereits weiß, dass er die Rechnung nicht begleichen kann oder will, und die Ware dennoch ausgeliefert wird. 47?Prozent der Betrugsfälle resultieren aus gestohlenen Zahlungsdaten wie Kreditkarteninformationen. 41?Prozent der Shops sehen im Account Takeover eine häufige Betrugsform, bei der Täter das Kundenkonto einer anderen Person für ihre Bestellungen nutzen.
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