Börnsen: Hände weg von Kinderbüchern

Derzeit wird eine öffentliche Debatte über
strittige Wörter in den Klassikern der Kinderliteratur geführt. Aus
erzieherischem Interesse sollen Begriffe geglättet werden. Dazu
erklärt der kultur- und medienpolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup):

„In vielen klassischen Kinderbüchern und Märchen werden Gewalt
verherrlicht, Minderheiten diskriminiert und Vorurteile aufgebaut.
Natürlich gehört nach unserer heutigen Auffassung eine Hexe nicht in
den Ofen, die Buben nicht in das Tintenfass und Max und Moritz wie
Michel Lönneberga sollten sich stets friedlich, freundlich und
pädagogisch beispielgebend verhalten.

Aber trotzdem ist es nicht angebracht, diese Kinderbücher
begrifflich zu glätten und sogenannte Nachbesserungen vorzunehmen,
damit sie unserem Zeitgeist entsprechen. Auch für die Literatur für
die junge Generation gilt ein Respekt vor den Originalen, eine
Achtung vor der Autorin und dem Autor. Und auch für Kinderbücher und
Märchen hat das Urheberrecht zu gelten. Es gibt keinen Grund, aus
erzieherischen Interessen eine „Säuberung“ vorzunehmen. Damit nimmt
man eine Bevormundung der Eltern und Familien vor, weil
offensichtlich Gutmeinende ihnen und ihrem Verantwortungsbewusstsein
misstrauen.

Die Moralisten, die sich auf den Weg machen, der Kinderliteratur
Vorschriften zu machen, sollten mehr Toleranz zeigen. Was wirklich
von Schaden für Heranwachsende sein kann, sind die täglichen
Begleiter in TV-Sendungen, in den Computerspielen, die voll von
Gewalt, Vorurteilen und heute oft auch voll von Rassismus sind. Diese
Bilder zeigen nachweislich Wirkung.“

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