Optimismus vieler Finanzmarktstudien unbegründet
/ Mittelfristige Aussichten in den USA weiterhin nicht gut, in 
Fernost dagegen positiv / In Deutschland für 2010 „respektables 
Wachstum“ erwartet / Deutsche Dividendenaktien und Exportwerte 
favorisiert
   Jens Ehrhardt, Vorstandschef der DJE Kapital AG, teilt das 
positive Fazit vieler aktueller Finanzmarkt-Studien nicht. „Ich finde
es komisch, dass alle so optimistisch werden“, sagte der Fondsmanager
im Interview mit dem Anlegermagazin –Börse Online– (Ausgabe 38/2010, 
EVT 16. September). „Dabei ist die Lage relativ unsicher.“
   Zwar bewertet Ehrhardt die Gefahr eines –Double Dip–, eines 
erneuten Rückfalls in die Rezession, mit „weniger als 50 Prozent“. 
Gäbe es Anzeichen für eine Kehrtwende, „würde die amerikanische 
Notenbank doch sofort einschreiten“. Dennoch seien die 
mittelfristigen Aussichten in den USA nach wie vor nicht gut. 
„Amerika ist ein Konsumland. Der Amerikaner ist aber so verschuldet, 
dass er nicht mehr konsumieren kann“, erläuterte Ehrhardt. „Das wird 
die Wirtschaft bremsen.“
   Ungeachtet der Entwicklung in den USA rechnet Ehrhardt damit, dass
Deutschland in punkto Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr „ein 
respektables Wachstum melden“ wird. So sei für Deutschland Asien 
mittlerweile wichtiger als die USA, da die deutschen Unternehmen 
dorthin inzwischen drei Mal so viel wie in die Vereinigten Staaten 
exportierten. „Und in Fernsost wird die Entwicklung noch eine ganze 
Weile positiv sein“, prognostizierte der Fondsmanager im –Börse 
Online—Interview.
   In Deutschland setzt Ehrhardt auf Dividendenaktien und 
Exportwerte. Es sei zwar schon eine Gefahr, wenn die Ausfuhren nach 
Asien mal nicht mehr so gut laufen. „Aber da sehe ich keine 
Anzeichen. Kleine Dellen halten die deutschen Exporteure aus, da 
hilft ihnen ihre starke Wettbewerbsfähigkeit.“
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