Dem Chef der Deutschen Börse, Reto Francioni (54), droht nachträglich interner Ärger im Zusammenhang mit seinem Ende Dezember 2007 bis 2013 verlängerten Vertrag. Dies berichtet das manager magazin in seiner am Freitag (23. April) erscheinenden Ausgabe.
Konkret geht es um die Laufzeit von fünf Jahren, die Francioni damals zugestanden wurde. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hatten sich zunächst geschlossen gegen diese Laufzeit ausgesprochen, weil die Verträge der Börsenvorstände im Prinzip nur um drei Jahre verlängert werden sollen.
Am Ende stimmte allerdings ein Arbeitnehmervertreter der Verlängerung um fünf Jahre zu, ein anderer enthielt sich der Stimme.
Über das Warum gibt es nun konzernintern Streit, weil die betreffenden Arbeitnehmervertreter einige Zeit später mit zusätzlichen Vergünstigungen bedacht worden sein sollen. Konzerninsidern zur Folge soll Aufsichtsratschef Manfred Gentz die interne Revision mit der Überprüfung der Vorgänge beauftragt haben. Die Kontrolleure sollen demnach herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Stimmverhalten und den angeblichen Vergünstigungen an die Mitarbeiter gegeben hat.
Die Börse selbst weist den impliziten Vorwurf der Beeinflussung von Arbeitnehmervertretern in Zusammenhang mit deren Aufsichtsratsmandat ausdrücklich zurück. Sie legt Wert auf die Feststellung, dass es trotz der Vertragsverlängerung von Francioni in den Jahren 2007 und 2008 keine übertariflichen Gehaltserhöhungen für Arbeitnehmer im Aufsichtsrat gegeben hat. Insoweit gebe es auch keine interne Untersuchung.
Zu möglichen späteren Vergünstigungen und entsprechenden Untersuchungen macht das Unternehmen dagegen keine Aussagen.
Autor: Dietmar Palan
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