
Alle sieben Brauer und Mälzer haben nach zweieinhalb Jahren Ausbildungszeit ihre vorgezogene Prüfung mit Bravour bestanden. Die drei Prüfungsbesten wurden vom Brauereiverband NRW traditionell besonders ausgezeichnet. Unter den Besten konnte sich Lena Keunecke, die ihr Handwerk in der König-Brauerei GmbH in Duisburg erlernt hat, absetzen. Mit 93 von 100 Punkten belegte sie in der Winterprüfung 2019 den ersten Platz. Dafür erhielt sie von Heinz Linden einen Scheck über 300 Euro. „Eine ganz tolle Leistung“, so der Geschäftsführer des Brauereiverbandes NRW bei der Übergabe. Für Nico Philip Zahn von der Dortmunder Actien-Brauerei gab es als Zweitplatzierten 200 Euro und Jonas Dickopp (ebenfalls von der König-Brauerei) erhielt für seinen dritten Platz 100 Euro.
Bevor die neuen Fachkräfte ihre Prüfungszeugnisse in ihren Händen halten konnten, mussten sie noch ihr Wissen rund um das Thema Mälzen preisgeben. „Ohne diesen Rohstoff gibt es kein Bier“, weiß John Bolder, Betriebsleiter der zur französischen Soufflet-Gruppe gehörenden Durst Malz GmbH & Co. KG in Castrop-Rauxel. Vor der Lossprechungsfeier hatten die ehemaligen Auszubildenden Gelegenheit, die Produktion der Mälzerei zu besichtigen. „Unser Rohstoff wird auch als Seele des Bieres bezeichnet.“ In Castrop-Rauxel werden rund 54.000 Tonnen Braumalz produziert. Zu unseren Kunden im Ruhrgebiet und dem angrenzenden Sauerland zählen kleine, mittelständische und große Brauereien.“
„Dieses Ergebnis macht mich besonders stolz“, so Oliver Landsberger. Der Diplom-Braumeister der König-Brauerei ist nicht nur der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, sondern auch der Ausbilder von Lena Keunecke und Jonas Dickopp. „Beide habe sich während ihrer zweieinhalbjährigen Ausbildungszeit mächtig ins Zeug gelegt, um die vorgezogene Gesellenprüfung zu meistern. Und das hat eindrucksvoll geklappt.“
Während ihr Kollege Jonas Dickopp als Brauer und Mälzer eine Festanstellung bei der König-Brauerei in Duisburg erhält, weiß Lena Keunecke noch nicht so recht, was sie ab Herbst beruflich macht. „Ich habe eigentlich zwei Optionen“, meint die Prüfungsbeste. „Entweder werde ich im Oktober ein brautechnologisches Studium an der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin aufnehmen. Oder ich werde als Wanderbrauerin ins Ausland gehen. So sehe ich nicht nur die Welt, sondern lerne in den verschiedenen Ländern noch eine Menge dazu. Ich freue mich jedenfalls riesig auf diese Herausforderungen.“ Die 20-Jährige ist ein Beispiel dafür, dass junge Frauen manchmal die besseren Brauer und Mälzer sind. „Nach dem Abitur wollte ich unbedingt etwas Praktisches machen und ein Handwerk erlernen. Und da ich schon immer ein Faible für Bier hatte, blieb für mich nur die Ausbildung in der Brauwirtschaft.“