Bonn/Stuttgart, 30. September 2010 – Michael Buback, 
Sohn des 1977 von der RAF ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried 
Buback, wirft auch nach dem heutigen Prozessauftakt gegen Verena 
Becker den Ermittlungsbehörden und der Bundesanwaltschaft vor, 
belastende Aussagen und Indizien systematisch nicht berücksichtigt zu
haben. In der PHOENIX-Sendung DER TAG sagte Buback: „Ich würde 
natürlich sehr gerne Seite an Seite mit der Bundesanwaltschaft hier 
in diesen Prozess gehen, denn es ist ja immerhin die Behörde, die 
mein Vater geleitet hat. Aber Tatsache ist eben, dass es hier etwas 
systematisch Anmutendes gab.“ Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, 
dass 20 Belastungszeugen in den bisherigen Prozessen nicht gehört und
weitere Indizien, wie die bei Verena Becker und Günter Sonnenberg bei
ihrer Verhaftung gefundene Tatwaffe, nicht berücksichtigt worden 
seien. „Wir waren fassungslos, als wir das bemerkten und konnten es 
nicht glauben – bis diese schlimme Nachricht kam, dass Verena Becker 
auch mit dem Geheimdienst kooperiert hat“, so Buback.
   Auf die Frage, ob sich die Hinterbliebenen der RAF-Opfer von 
Verena Becker ein Zeichen der Reue wünschen würden, sagte Buback: 
„Wir brauchen keine Reue. Wir brauchen endlich Klarheit über das 
Tatgeschehen, und das muss die Wahrheit sein. Ich meine, dass es 
wichtig für den Rechtsstaat ist, dass solch ein schweres Verbrechen 
an der zuständigen Stelle aufgeklärt wird.“ Einem persönlichen 
Gespräch mit Verena Becker würde er sich jedoch nicht verweigern. 
„Wenn Verena Becker mit mir sprechen möchte, wird es nicht an mir 
liegen. Ich werde dann mit ihr sprechen, das ist klar“, so Buback. 
Buback zeigte sich insgesamt mit dem heutigen Prozessauftakt 
zufrieden. „Wir sind mit diesem Prozessbeginn natürlich auf dem 
richtigen Weg. Ob wir jetzt zehn Prozent oder 90 Prozent dieses Weges
zurückgelegt haben, vermag ich nicht zu beurteilen. Wir vertrauen 
voll auf den Senat des Oberlandesgerichts Stuttgart, dass er alles 
tun wird, um endlich die Wahrheit über dieses Verbrechen ans Licht zu
bringen.“
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