Buddhistische Führungspersönlichkeit Ikeda sieht verstärkten Fokus auf Menschenrechten als Schlüssel zur Lösung globaler Herausforderungen und zur Abschaffung von Atomwaffen

Am 26. Januar 2018 veröffentlichte der
buddhistische Philosoph Daisaku Ikeda, Präsident der Soka Gakkai
International (SGI), unter dem Titel „Auf dem Weg zu einer Ära der
Menschenrechte: Aufbau einer Volksbewegung“ seinen alljährlichen
Friedensappell.

Ikeda betrachtet darin das im Juli 2017 verfasste Abkommen zum
Verbot von Atomwaffen (Treaty on the Prohibition of Nuclear Weapons,
TPWN) als Wendepunkt in der Geschichte der Bemühungen um Frieden und
Abrüstung. Er betont nachdrücklich, dass weder eine friedvolle Welt
noch Menschenrechte realisierbar seien, solange Atomwaffen weiterhin
existierten. Ikeda legt Strategien dar, mittels welcher eine
Unterstützung des Abkommens von Atomwaffenstaaten und jener Staaten,
die von ihnen abhängig sind, erreicht werden kann.

Ikeda fordert insbesondere Japan zur Bereitschaft auf, dem TPNW
beizutreten: „Als ein Land, das die Realität von Atomwaffen selbst
erlebt hat, kann Japan sich seiner moralischen Verpflichtung nicht
entziehen.“ Ikeda bittet uns, den Geist der Hibakusha – der
Überlebenden der Atombombenabwürfe über Japan – niemals in
Vergessenheit geraten zu lassen. Gemeinsam mit der Internationalen
Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN), die 2017 mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, hatten die Hibakusha bei dem
Entwurf und der Annahme des Abkommens eine bedeutende Rolle gespielt.

Ikedas 36. Friedensvorschlag befasst sich hauptsächlich mit einem
menschenrechtsorientierten Ansatz als Schlüssel zur Lösung globaler
Herausforderungen, einschließlich der nuklearen Bedrohung. In diesem
Jahr, das den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte markiert, betont der Philosoph die Notwendigkeit, das
Leben und die Würde jedes Menschen zu unserem Hauptanliegen zu
machen, da jede und jeder Einzelne naturgemäß wertvoll und
unersetzlich sei.

Er zieht die Hibakusha und ihre Entschlossenheit, niemanden so
leiden zu lassen, wie sie es selbst erleben mussten, als Beispiel für
einen grundlegenden Geist für Menschenrechte heran. „Mit den
Internationalen Menschenrechtsgesetzen wird das Ideal verfolgt, das
Leben und die Würde jedes einzelnen Menschen zu beschützen, ein
Unterfangen, bei dem Atomwaffen keinen Platz haben.“

Ikeda betont die Bedeutung der Menschenrechtsbildung für die
Überwindung gesellschaftlicher Spaltungen und erklärt, dass wir die
wahre Bedeutung von Menschenrechten erst dann verstehen, wenn wir
endlich wieder den Wunsch verspüren, auch diejenigen, die sich von
uns unterscheiden, als gleichwertige Mitmenschen zu betrachten. Er
schlägt vor, den Fokus der ab 2020 beginnenden vierten Phase des UN
Weltprogramms für Menschenrechtsbildung auf die Jugend zu legen.

Im Hinblick auf die Diskriminierung von Geflüchteten und
Migrantinnen und Migranten, ist Ikedas Sorge um ihr Leben und ihre
Menschenrechte ein Thema, das sich durch den gesamten
Friedensvorschlag zieht. Er fordert zu gezielten Bemühungen auf, um
den Kindern von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten den
Zugang zu Bildung sicherzustellen, insbesondere für diejenigen, die
von ihren Familien getrennt wurden.

Er drängt auf schnellere Fortschritte bei der Umsetzung der 17
nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) und schlägt eine Vertiefung der
Zusammenarbeit zwischen China und Japan in Form eines lokalen
Netzwerks für Klimaschutzmaßnahmen vor.

Des Weiteren hebt Ikeda die Geschlechtergleichstellung als
wesentlichen Bestandteil der SDGs hervor: „Geschlechtergleichstellung
und Empowerment sollten nicht nur als einfache Komponente der SDGs
betrachtet werden, sondern vielmehr als Schlüssel zu rascheren
Fortschritten bei der Umsetzung der gesamten Ziele.“

Abschließend ruft er dazu auf, die Jahre 2020 bis 2030 – den
Zeitraum, in dem die SDGs erreicht werden sollen – zu einer
Internationalen Dekade der Vereinten Nationen zum Empowerment von
Frauen zu erklären.

Die Soka Gakkai International (SGI) ist ein lokal verankertes
internationales Netzwerk mit weltweit 12 Millionen Mitgliedern, das
sich für buddhistischen Humanismus und Frieden einsetzt.
SGI-Präsident Daisaku Ikeda (geb. 1928) veröffentlicht seit 1983
jedes Jahr am 26. Januar in Gedenken an die Gründung der SGI einen
Friedensvorschlag. Darin stellt er Lösungsvorschläge für globale
Herausforderungen aus buddhistischer Perspektive vor (siehe
www.sgi.org).

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Joan Anderson
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