Größere Marge durch höhere Stückzahlen /
Produktion in Billiglohn-Ländern kein Thema / „Wir stellen PCs dort
her, wo unsere Kunden sind“ / Ausweitung des internationalen
Geschäfts im Fokus / Flexibilisierung der europäischen Standorte soll
Ausfall-Risiken reduzieren / Fujitsu mit Produkt-Portfolio gut im
Markt aufgestellt
Der japanische IT-Konzern Fujitsu plant, künftig größere
Stückzahlen herzustellen und dadurch die eigene Marge zu erhöhen.
Eine Senkung der Fertigungskosten durch Verlagerungen des
Produktionsgeschäfts in Billiglohn-Länder komme für das Unternehmen
hingegen nicht infrage. „Deshalb konzentrieren wir uns darauf, den
Absatz hochzufahren“, sagt Fujitsu-CEO Masami Yamamoto im Interview
mit dem Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe 04/2012, EVT 22. März).
Über die reine Produktion hinaus müssten auch die Kosten etwa für
Logistik und Kundendienst in die Gesamtkalkulation mit einbezogen
werden. „Wir stellen PCs dort her, wo unsere Kunden sind“, betont
Yamamoto. „Im IT-Geschäft herrscht ein ständiger Preisdruck. Deshalb
ist es wichtig, schnell zu hohen Preisen zu verkaufen und die
Lagerhaltung nahe null zu halten.“
Da der japanische Markt seit Jahren stagniert, setzt Fujitsu
künftig vor allem auf die Ausweitung des internationalen Geschäfts.
„Nur 35 Prozent unserer Umsätze sind aus dem Ausland. Da gibt es viel
Raum für Wachstum“, macht Masami Yamamoto gegenüber –Capital–
deutlich. Dabei spielten gerade die europäischen Standorte wie das
Fujitsu-Werk in Augsburg eine besondere Rolle. Um Ausfall-Risiken wie
nach dem Erdbeben in Japan vor einem Jahr zu reduzieren, soll die
Fertigung an diesen Standorten über ein Austausch-Modell künftig
flexibler ablaufen, so Yamamoto.
Letztlich gehe es für Fujitsu und die japanische IT-Industrie auch
darum, die zuletzt vor allem an US-Konkurrenten wie Apple verlorene
Führungsposition auf dem Weltmarkt wiederzugewinnen. Yamamoto zufolge
ist Fujitsu mit seinem Produkt-Portfolio, das neben PCs auch Handys,
Tablets, Netzwerk-Rechner und Cloud-Dienste umfasst, dafür gut
gerüstet: „Wir schnüren nun unsere Produkte zu Paketen für
Firmenkunden, aber auch Privatleute zusammen und treten damit auf dem
Markt an.“
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