CeBIT 2010: Gewinner der Linux New Media Awards stehen fest

Eine Jury von rund 300 Fachleuten aus der Entwickler-Community und Industrie hatte zuvor die Kandidaten für den begehrten Preis nominiert. Am Ende bestimmte ein Preisgericht, zusammengesetzt aus Mitgliedern der Open-Source-Bewegung, Buchautoren, Journalisten, Behörden- und Industrievertretern, die Gewinner. Zu den Mitgliedern des Preisgerichts gehören der prominente Kernelhacker Alan Cox genauso wie Jon „maddog“ Hall, Executive Director von Linux International, oder Linux-Autor Michael Kofler, Open-Source-Urgestein Bruce Perens, Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth und Open Suse Community Manager Joe „Zonker“ Brockmeier sowie Joe Casad, Chefredakteur des englischsprachigen Linux Magazine.

Zweisprachig moderiert vom stellvertretenden Chefredakteur des deutschsprachigen Linux-Magazins, Markus Feilner, und dem Vorstand des Verlags, Brian Osborn, ehrte die Münchner Linux New Media AG auf dem Open Source Forum in Halle 2 der CeBIT die Preisträger in sechs Kategorien:

* Beste Open-Source-Lösung fürs Cloud Computing: Xen

Kai Dupke, Novell Senior Product Manager Server und zuständig für Linux bei Novell, überreichte die Auszeichnung an den Gründer und Projektleiter von Xen, Keir Fraser. Xen ermöglicht den Betrieb mehrerer virtueller Maschinen auf einem Rechner. Xen entstand an der Universität von Cambridge und wird heute maßgeblich von der Firma Citrix weiterentwickelt

* Open-Source-freundlichster Hardware-Hersteller: Intel

Der Preis ging wie schon im Vorjahr an die Firma Intel, die sich nicht nur aktiv an der Linux-Kernel-Entwicklung beteiligt, sondern sich auch für offene Standards einsetzt. Rico Barth, 2. Vorsitzender Live-Verband und Geschäftsführer C.a.p.e. IT, übergab den Preis an Wolfgang Rosenberg, Business Development Manager EMEA bei der Intel Software und Services Group.

* Beste Open-Source-Firefox-Extension: Adblock

Gewinner in dieser neuen Kategorie ist der Werbeblocker Adblock, den Wladimir Palant programmiert hat. Die Laudatio für Wladimir Palant, der eigens für die Übergabe des Awards aus seiner niederländischen Wahlheimat anreiste, hielt Chris Hofmann, Mozilla Director of Special Programs.

* Bester Open-Source-Beitrag für mobile Geräte: Google Android

Die Software-Plattform für Smartphones, Mobiletelefone und Netbooks gelang mit der Veröffentlichung von Version 2.0 im letzten Jahr der Durchbruch. Knoppix-Erfinder Klaus Knopper händigte den Award Ines Wesner aus, die den Preis im Namen der Google-Android-Entwickler entgegennahm.

* Innovativstes Open-Source-Projekt: Openstreetmap

Der stellvertretende Chefredakteur des Linux Magazin, Markus Feilner lies es sich nicht nehmen, selbst die Laudatio auf das Projekt Openstreetmap zu halten, das er seit Jahren mit Wohlwollen beobachtet. Openstreetmap ist ein Wikiprojekt, das eine freie Weltkarte erstellt, die jedermann ohne Lizenzgebühren in Drucke, Webseiten und Anwendungen wie Navigationssoftware einbinden darf. Den Preis nahm Sven Anders entgegen, ein Community-Mitglied der ersten Stunde.

* Herausragender Beitrag zu Open Source / Linux / freier Software: Linux-Kernel-Programmierer

Den Höhepunkt der Preisverleihung bildete die Laudatio von Jim Zemlin, dem Executive Director der Linux Foundation, der darin die Gemeinschaft aller Linux-Kernel-Programmierer ehrte. Stellvertretend für die Kernel-Community bekam Hans-Joachim Picht die Trophäe ausgehändigt, der seit 2006 im IBM Linux Technology Center in Böblingen an der Weiterentwicklung des Linux-Betriebssystems arbeitet.

Alle Vorträge und die Verleihung der Linux New Media Awards werden per Live-Stream von der Techcast GmbH im Internet übertragen und sind auch später im Archiv von Linux-Magazin (http://www.linux-magazin.de) bzw. Linux Pro Magazine (http://www.linuxpromagazine.com) abrufbar.