
Sind Technik-Importe aus Online-Shops in Fernost eine gute
Alternative zur Bestellung über Amazon und Co.? COMPUTER BILD wollte
es wissen und unterzog in der aktuellen Ausgabe 12/2015 (EVT: 23. Mai
2015) drei populäre chinesische Shopping-Websites (Comebuy.com,
Focalprice.com und DX.com) einem Verbrauchertest. Die Redakteure
kauften je ein Smartphone, eine Smartwatch, eine Action-Cam und ein
In-Ear-Headset bei den Billig-Anbietern, die mit kostenlosem Versand
und Mini-Preisen für Spitzentechnologie locken. Das Fazit: Die
China-Shops bieten zwar eine große Auswahl, aber in puncto Qualität
müssen Kunden deutliche Abstriche machen. „Optisch waren die Modelle
kaum vom jeweiligen Original zu unterscheiden. Aber die schlechtere
Qualität und Ausstattung machen sich bereits nach kurzer Nutzung
bemerkbar“, sagt COMPUTER BILD-Redakteur Jan Bruns. Allerdings sei
die gelieferte Qualität für den niedrig angesetzten Preis akzeptabel.
Fallstricke lauern beim China-Import vor allem bei den langen
Lieferzeiten von über vier Wochen, versteckten Gebühren, fragwürdigen
Zollpraktiken, mangelndem Kundenservice und rechtlichen Risiken.
Zudem erhielt DX.com wegen der Missachtung des deutschen Rechts in
den eigenen AGB eine deutliche Abwertung auf die Note „mangelhaft“.
Die Bestellung im Shop klappte bei den Testern hingegen einfach, dank
Check-out per PayPal – auch ohne Registrierung. Versandt wurde in
separaten Paketen, damit der Wert jeder einzelnen Lieferung unter dem
Limit für zollfreie Käufe blieb (150 Euro inklusive Versandkosten).
Nachteil: Die Einzel-Pakete waren bis zu zwei Monaten unterwegs.
Negativ fiel den Prüfern auch der schwierige Kontakt mit dem
Kundenservice auf.
Konkurrent Focalprice.com punktete hingegen mit einem schnellen
Versand der Waren aus China per FedEx. Nach nur knapp einer Woche
kamen die Produkte in einem Paket an – der Spitzenwert des Checks.
Außerdem positiv: „Als einziger Shop wies Focalprice.com auf der
Zollerklärung Preise aus, die dem Originalpreis zumindest nahekommen.
Das vermeidet im Zweifelsfall Ärger mit dem Zollamt“, sagt Bruns.
Allerdings erhöhte sich dadurch im Vergleich zu den anderen Shops
auch der Gesamtpreis. Defizite gab es ebenfalls hinsichtlich der
vielen kundenunfreundlichen und unwirksamen Klauseln in den AGB und
der nur unzureichend ins Deutsche übersetzten Website.
Die Internetpräsenzen der Shops wurden im Test ohnehin
größtenteils als verbraucherunfreundlich eingestuft. Bruns:
„Insgesamt wirken die Seiten vollgestopfter, chaotischer, schriller,
bunter. Sich zu orientieren fällt schwer.“ Ein weiteres Ergebnis:
Nicht jeder Anbieter war bei seinen Zollpraktiken so ehrlich und
transparent wie Focalprice.com. „Die Zollerklärung von Comebuy.com
wies zum Beispiel viel zu niedrige Artikelpreise aus. So sollen
vermutlich Einfuhrsteuern und Zollgebühren gespart werden“, erklärt
Bruns. Das Risiko, erwischt zu werden, trägt dabei auch der Käufer:
„Kommt der Zoll dahinter, können auf den Empfänger höhere Kosten und
sogar juristischer Ärger zukommen.“
Den vollständigen Test der China-Shops finden Sie in der aktuellen
Ausgabe 12/2015 von COMPUTER BILD, die am 23. Mai 2015 erscheint.
COMPUTER BILD im Internet: www.computerbild.de
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