Der Präsident des Bundesverbandes
Groß- und Außenhandel (BGA), Anton F. Börner, hat die Kritik des
US-Finanzministeriums am deutschen Handelsbilanzüberschuss in einem
Interview mit dem „Darmstädter Echo“ (Freitagausgabe) scharf
zurückgewiesen. Er vermute als Motiv einen Zusammenhang mit den
Verhandlungen um ein Freihandelsabkommen, sagte Börner. „Die
Amerikaner meinen offenbar, mit einer solchen Breitseite ihre
Position stärken zu können“. Deutschland sei im Außenhandel so stark,
weil es Produkte herstelle, die auf den Weltmärkten nachgefragt
würden. „Die anderen Länder müssen ihre Wettbewerbsfähigkeit
steigern“, sagte Börner. „Es hilft ihnen nicht, wenn sie denjenigen,
der gut ist, angreifen und zu diskreditieren versuchen“. Das gelte
auch für die amerikanische Forderung nach einer Stärkung der
Binnennachfrage in Deutschland. Derzeit stehe dem ein mangelndes
Vertrauen von Verbrauchern und Investoren entgegen, das eine Ursache
auch in der US-Schuldenkrise habe. „Auch hier gilt: Macht ihr eure
Hausaufgaben, sorgt mit für Stabilität, dann wächst das Vertrauen´“,
sagte Börner. Der BGA-Chef rechnet wegen des deutschen
Handelsbilanzüberschusses auch nicht mit einem blauen Brief aus
Brüssel. „Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte er. „Denn wo
wären denn derzeit Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, wenn
die Deutschen nicht so viel dort einkaufen würden“.
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