Darmstädter Echo: Schockenhoff sieht Taliban in der Defensive – Übergabe erster Landesteile an afghanische Armee noch 2011 möglich

Der stellvertretende Vorsitzende und
außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Andreas Schockenhoff,
sieht die Lage in Afghanistan positiv. Nach Rückkehr von einer Reise
einer Bundestagsdelegation in das Einsatzgebiet der Bundeswehr sagte
Schockenhoff dem „Darmstädter Echo“ (Donnerstagausgabe), die Taliban
seien militärisch und politisch in der Defensive. „Man spürt, dass
der Strategiewechsel, der im Jahr 2010 vollzogen wurde, greift“. Die
Bevölkerung beginne mit den ISAF-Truppen zusammenzuarbeiten, weil sie
sich darauf verlasse, die Taliban auf Dauer los zu sein.

„Die internationalen Kräfte müssen dieses Momentum jetzt nutzen“,
meinte Schockenhoff. Bezogen auf das neue Einsatzmandat der
Bundeswehr, das am Freitag in erster Lesung im Bundestag diskutiert
wird, sagte Schockenhoff, er halte es für möglich, dass noch in
diesem Jahr im Norden des Landes einzelne Gebiete in die
Verantwortung der afghanischen Sicherheitskräfte übergeben werden
könnten. „Das heißt aber nicht automatisch, dass zeitgleich auch
deutsche Soldaten abgezogen werden“. Dies hänge von der jeweiligen
Situation ab. „Es darf auf keinen Fall irgendwo ein Sicherheitsvakuum
entstehen“.

Schockenhoff zeigte sich zuversichtlich, dass die SPD dem Mandat
zustimmen werde. Man dürfe nicht vergessen, dass eine rot-grüne
Regierung den Einsatz „mit dieser Intensität“ begonnen habe. „Jetzt
sollten wir ihn gemeinsam zu einem erfolgreichen Ende bringen“, sagte
der CDU-Politiker.

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