Aus Anlass des Todes des libyschen Revolutionsfuehrers Gaddafi erklaert der Nahost-Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Guenter Gloser:
Mit dem Tod von Muammar Gaddafi ist auch die auf ihn ausgerichtete Diktatur in Libyen an ihr Ende gelangt. Die Chancen fuer den Aufbau von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Libyen sind damit stark gewachsen. Der Nationale Uebergangsrat traegt nun bis zu den ersten freien Wahlen die Verantwortung fuer das Land. Diese Verantwortung schliesst ehemalige Taeter und Opfer ein.
Mit Blick auf die bisherigen Taeter bedeutet dies einerseits, dass die Umstaende des Todes Gaddafis von unabhaengiger Seite untersucht werden muessen, andererseits aber auch dafuer zu sorgen, dass gegenueber den bisherigen Parteigaengern und Soeldnern des Regimes keine Selbstjustiz angewendet wird. Fuer die Opfer des libyschen Regimes sollten Wiedergutmachungsleistungen aufgebaut werden. Entscheidend ist jedoch der Aufbau einer unabhaengigen Justiz in Libyen, welche die vergangenen Verbrechen nach rechtsstaatlichen Methoden verhandelt. Eine „Wahrheitskommission“, wie sie Suedafrika seinerzeit eingerichtet hatte, koennte den gesellschaftlichen Aussoehnungsprozess foerdern.
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