Mehr als jeder zehnte Deutsche ist in
Rechtsstreitigkeiten rund um das Thema Arbeit verwickelt
– Häufigste Streitursache ist die Verütung
– Hamburg ist laut ADVOCARD-Streitatlas 2017 das streitlustigste
Bundesland
– Die wenigsten Konflikte am Arbeitsplatz gibt es in Bayern und im
Saarland
Zu wenig Geld, ein schlechtes Arbeitszeugnis, gekündigt – Gründe
für Rechtsstreitigkeiten rund um den Arbeitsplatz gibt es genügend.
So ist es auch kaum verwunderlich, dass sich 13,4 Prozent aller
aktuellen Streitfälle in Deutschland um dieses Thema drehen. Damit
ist das Thema Arbeit nach dem Privatleben (40,1%) und dem
Straßenverkehr (27,9%) das dritthäufigste Streitgebiet. Zu diesem
Ergebnis kommt „Deutschlands großer Streitatlas 2017“, eine zum
dritten Mal neu aufgelegte Studie von ADVOCARD, für die bisher
insgesamt 1,7 Millionen Streitfälle der ADVOCARD gesammelt und
ausgewertet wurden.
„Wir verbringen sehr viel Zeit, zumindest einen Großteil der
Woche, an unserem Arbeitsplatz“, sagt Peter Stahl, Vorstandssprecher
bei ADVOCARD, dem Rechtsschutzversicherer der Generali in
Deutschland. „Dadurch können Reibungen entstehen und häufig auch
Streitigkeiten – besonders, wenn sich jemand ungerecht behandelt
fühlt.“ Extrem hoch ist das Streitpotenzial beim Thema Vergütung.
Fast 32 Prozent aller Arbeitsstreitfälle gehen auf die
Unzufriedenheit mit dem monatlichen Gehaltszettel zurück. Mit
deutlichem Abstand folgen auf Platz 2 die ordentliche Kündigung des
Arbeitsverhältnisses (17,3 Prozent) und auf Platz 3 das
Arbeitszeugnis (11,9 Prozent).
Streitursache in Arbeit & Unternehmen Anteil in Prozent
1. Vergütung 31,8%
2. ordentliche Kündigung Arbeitsverhältnis 17,3%
3. Arbeitszeugnis 11,9%
4. Abmahnung 9,3%
5. Urlaub 8,1%
Tabelle 1: Die Top-5-Streitursachen am Arbeitsplatz
ARBEIT NERVT: HAMBURG IST STREITMEISTER, BAYERN UND SAARLAND SEHEN
ES GELASSENER
Regionale Unterschiede entdeckt man, wenn man sich die einzelnen
Bundesländer anschaut. Mit 4,4 Streitfällen pro 100 Einwohner wird in
Hamburg am häufigsten zum Thema Arbeit gestritten. Das mag mitunter
daran liegen, dass die Hamburger bekanntlich nicht auf den Mund
gefallen sind und gern mal „Butter bei die Fische“ geben.
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Hessen teilen sich mit 3,9
Streitigkeiten pro 100 Einwohner den zweiten Platz, dicht gefolgt von
Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Schleswig-Holstein mit 3,8
Streitfällen pro 100 Einwohner. Berlin landet beim Thema
Arbeitsstreit im Mittelfeld. Viele Jobmöglichkeiten und die
bundesweit höchste Quote an Selbstständigen könnten das
Konfliktpotenzial mindern. Im Saarland und in Bayern wird im
Bundesvergleich am wenigsten in Arbeitsdingen gestritten. Nicht von
ungefähr sagt man den Bayern ein sonniges Gemüt nach. Die vielen
Sonnenstunden und ein (ab)kühlendes Weißbier dürften sich ebenfalls
positiv auf mögliche Streithähne auswirken.
Bundesland Arbeitsstreitfälle (je 100 Einwohner pro Jahr)
1. Hamburg 4,4
2. Mecklenburg-Vorpommern 3,9
3. Sachsen-Anhalt 3,9
4. Hessen 3,9
5. Nordrhein-Westfalen 3,8
6. Brandenburg 3,8
7. Schleswig-Holstein 3,8
8. Berlin 3,6
9. Thüringen 3,5
10. Bremen 3,4
11. Sachsen 3,4
12. Rheinland-Pfalz 3,1
13. Niedersachsen 3,1
14. Baden-Württemberg 3,0
15. Bayern 2,8
16. Saarland 2,3
Tabelle 2: Die Rangliste der Bundesländer nach Streithäufigkeit
GROSSES STREITPOTENZIAL: GELD
Das liebe Geld ist die Streitursache in der Kategorie „Arbeit &
Unternehmen“ Nummer 1 in allen Bundesländern. 31,8 Prozent aller
Arbeitsstreitigkeiten drehen sich um dieses Thema. Weit abgeschlagen
folgt auf dem 2. Platz mit 17,8 Prozent die ordentliche Kündigung des
Arbeitsverhältnisses. Für 11,9 Prozent bietet das Arbeitszeugnis den
Anstoß für einen Disput. Themen wie Überstunden, Elternzeit oder auch
Arbeitszeit sind hingegen weniger häufig Anlass für Streitigkeiten.
Streitursache in Arbeit & Unternehmen Anteil in Prozent
1. Vergütung 31,8%
2. ordentliche Kündigung Arbeitsverhältnis 17,3%
3. Arbeitszeugnis 11,9%
4. Abmahnung 9,3%
5. Urlaub 8,1%
6. fristlose Kündigung Arbeitsverhältnis 6,5%
7. Mobbing 3,6%
8. Versetzung 2,8%
9. Überstunden 2,6%
10. Elternzeit/Erziehungsurlaub/Mutterschutz 2,6%
11. Arbeitszeit 2,1%
12. Befristung/Entfristung Arbeitsverhältnis 1,7%
Tabelle 3: Die Rangliste aller Streitursachen im Arbeitsumfeld
HÄUFIGER ZOFF UMS GELD IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN
Gerade im Osten der Bundesrepublik ist die Vergütung, wie die
Ergebnisse des Streitatlasses 2017 zeigen, der größte Zankapfel: Mit
Werten fast bis 40 Prozent (Sachsen-Anhalt: 39,7%) liegt die
Streitintensität in den neuen Bundes¬ländern über den Streitzahlen
der alten Bundesländer. Hier sind die Hessen die entspanntesten
Bundesbürger, dort beträgt der Anteil der Streitursachen im Bereich
Vergütung nur 28 Prozent. „Das Ost-West-Gefälle bei der Bezahlung
scheint hier nach wie vor für große Unzufriedenheit zu sorgen“, so
Stahl.
Bundesland Anteil Streitfälle zum Thema Vergütung in Prozent
1. Sachsen-Anhalt 39,7%
2. Mecklenburg-Vorpommern 37,6%
3. Sachsen 36,8%
4. Brandenburg 36,5%
5. Thüringen 35,8%
6. Berlin 34,0%
7. Saarland 33,8%
8. Bremen 33,3%
9. Schleswig-Holstein 33,3%
10. Nordrhein-Westfalen 32,2%
11. Rheinland-Pfalz 31,3%
12. Hamburg 30,4%
13. Baden-Württemberg 29,9%
14. Bayern 29,5%
15. Niedersachsen 29,4%
16. Hessen 28,0%
Durchschnitt aller Bundesländer 31,8%
Tabelle 4: Die Rangliste der Bundesländer bei der Streitursache
Vergütung. Anteil je Bundesland an allen Streitursachen im
Arbeitsumfeld.
GROSSE EINIGKEIT ÜBER ALLE ALTERSGRUPPEN UND GESCHLECHTER HINWEG
Männer sind im Streit im Bereich Arbeit fast doppelt so häufig
vertreten wie Frauen (63,5% vs. 36,5%), allerdings gibt es bei den
Streitursachen kaum Unterschiede. Nur bei den Themen Arbeitszeit,
Arbeitszeugnis, Elternzeit und Urlaub ist das weibliche Geschlecht
geringfügig streitlustiger als das männliche.
Die Arbeitszeit ist für die meisten Menschen nur in geringem Maße
ein Grund für Streit, hier herrscht Einigkeit über alle Altersgruppen
hinweg. Die Vergütung erhitzt die Gemüter stärker und führt daher
überdurchschnittlich häufig zum Streit. Kleinere Ausschläge gibt es
bei Arbeitszeugnis, Mobbing und Urlaub. Das Arbeitszeugnis steht
besonders bei den 36- bis 45-Jährigen hoch im Kurs. Beim Thema Urlaub
geraten Menschen bis 25 und ab 56 Jahre häufig in Streit und mit
steigendem Alter wird Mobbing immer öfter zum Streitanlass.
TIPPS FÜR ARBEITNEHMER: KÜHLEN KOPF BEWAHREN UND FRÜHZEITIG
RECHTSBEISTAND EINSCHALTEN
Egal, was der Auslöser ist, kommt es zum Konflikt mit dem Chef
oder den Kollegen, sollten Arbeitnehmer ihre Rechte kennen und einige
Verhaltensregeln beachten.
Aber nicht jede Unstimmigkeit muss gleich zum Rechtsstreit werden.
„Viel wichtiger ist es, kompromissbereit zu bleiben und in einem
gemeinsamen Gespräch mit dem Arbeitgeber nach einer für beide Seiten
vernünftigen Lösung zu suchen“, rät Stahl. Vor allem gilt, trotz des
Ärgers am Arbeitsplatz einen kühlen Kopf zu bewahren und keine
voreiligen Entscheidungen zu treffen. Ist jedoch keine Einigung in
Sicht, sollten die Ergebnisse der Gespräche mit dem Chef genauestens
dokumentiert werden. So kann man später leichter nachvollziehen, wer
sich wie geäußert hat.
Hat sich eine Situation festgefahren, lohnt sich die Einschaltung
eines Anwalts oder Mediators beispielsweise über die öffentliche
Rechtsberatung oder die eigene Arbeitsrechtschutzversicherung.
ADVOCARD RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG
Die Advocard Rechtsschutzversicherung AG mit Sitz in Hamburg
gehört zu den größten Rechtsschutzversicherern in Deutschland. Rund
180 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der rund 1,4 Millionen
Kunden bundesweit. Die Advocard gehört zur Generali in Deutschland
und ist Produktpartner der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG).
Weitere Informationen über das Unternehmen und die Produkte gibt es
im Internet unter: www.advocard.de.
GENERALI IN DEUTSCHLAND
Die Generali in Deutschland ist mit 16 Milliarden Euro
Beitragseinnahmen sowie rund 13 Millionen Kunden der zweitgrößte
Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zum deutschen Teil
der Generali gehören die Generali Versicherungen, AachenMünchener,
CosmosDirekt, Dialog, Central Krankenversicherung, Advocard
Rechtsschutzversicherung und Deutsche Bausparkasse Badenia.
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