
62 junge Gesellinnen und Gesellen sind die Jahrgangsbesten ihres Handwerks in der Region Stuttgart. Unter dem Motto „Das Handwerk braucht macht Superheldinnen und Superhelden“ wurden sie vergangenen Freitag in der Handwerkskammer geehrt. Drei erhielten eine besondere Auszeichnung.
24 Frauen und 38 Männer sind die neuen Superheldinnen und Superhelden der Region: Sie haben ihre praktischen Abschluss- und Gesellenprüfungen mit der höchsten Punktzahl abgeschlossen und dürfen sich jetzt Kammersiegerinnen und -sieger der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk – German Craft Skills“ nennen. Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, freut sich über den Handwerksnachwuchs: „Jeder und jede einzelne hat seine Superkraft und Stärke gefunden. Mit Herzblut, Können und Ehrgeiz setzen sie sich für ihr Handwerk ein – damit gestalten sie aktiv die Zukunft unserer Region mit.“
Das diesjährige Motto sei bewusst gewählt worden, denn Handwerkerinnen und Handwerker seien oft Alltagshelden, betont Alexander Kotz, Vizepräsident der Arbeitgeberseite der Handwerkskammer Region Stuttgart. „Gerade jetzt im Winter fällt schnell auf, wenn die Heizung nicht funktioniert, wenn das Dach undicht ist oder Löcher in den Straßen sind. Dann sind wir alle froh, wenn qualifizierte und engagierte Fachkräfte zur Hilfe eilen“, so Kotz. Diese Superheldinnen und Superhelden mache das Handwerk selbst, in dem es junge Menschen hochwertig ausbilde. „Ich bin stolz, wie viele Betriebe sich in der Ausbildung engagieren und tagtäglich ihr Wissen und Können weitergeben. Ihnen gebührt ein großer Dank, denn sie haben zusammen mit den Berufsschulen maßgeblich zum Erfolg der neuen Gesellinnen und Gesellen beigetragen“, erklärt der Vizepräsident.
Die Kammersiegerinnen und -sieger haben sich nun für die nächste Stufe der Meisterschaft qualifiziert: Wenn sie auch auf Landesebene gewinnen, können sie im Bundeswettbewerb antreten. Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ermöglicht es jungen Gesellinnen und Gesellen, viel Neues zu lernen, ihr Können zu zeigen und Gleichgesinnte zu treffen. „Die Teilnahme bietet außerdem echte Karrierechancen und internationale Perspektiven“, ergänzt Peter Friedrich. „Wer hier erfolgreich ist, gewinnt Anerkennung, stärkt sein berufliches Profil und kann sich sogar für Wettbewerbe wie die EuroSkills oder WorldSkills qualifizieren – das ist Handwerk auf höchstem Niveau.“
Karriere entsprechend der eigenen Stärken
Es zeige sich immer wieder: Wenn Frauen einen Handwerksberuf erlernen, gehören sie oft zu den Jahrgangsbesten. Auch in diesem Jahr sind es wieder über ein Drittel. „Junge Menschen sollten ihren Beruf nach ihren Stärken und Interessen wählen, deshalb ist eine geschlechtergerechte Berufsorientierung an allen Schulen so wichtig“, betont der Kammerchef. Dass wie in diesem Jahr eine junge Frau als Maurerin Bestleistungen erzielt und ein junger Mann im Friseurhandwerk Spitzenleistungen erbringt, ist dann keine Besonderheit mehr. Für alle biete das Handwerk hervorragende Karrierechancen. „Als nächstes empfehle ich ganz klar die Weiterbildung zur Meisterin oder zum Meister, denn dann stehen den Junghandwerkerinnen und -handwerkern alle Türen offen. Sie können Führungspositionen übernehmen oder sich selbstständig machen und einen Betrieb gründen oder übernehmen“, ergänzt Alexander Kotz.
Rotary-Preisträger erhalten jeweils 1000 Euro
Den Weg zum Meistertitel haben bereits eine Gesellin und zwei Gesellen eingeschlagen. Rollladen- und Sonnenschutzmechatronikerin Corinna Frey besucht die Meisterschule, um in Zukunft den Familienbetrieb Rollladen Frey GmbH in Jettingen in vierter Generation fortzuführen. Lucca Rumsch aus Korb hat nach seiner Zimmererausbildung nun erfolgreich die Ausbildung zum Dachdecker absolviert. Auch sein nächstes Ziel ist der Meistertitel, um sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Vatan Kara Hotza aus Stuttgart möchte sich ehrenamtlich im Prüfungsausschuss engagieren und langfristig eine Lehrtätigkeit übernehmen, um den zukünftigen Nachwuchs auszubilden. Um das Ziel zu erreichen, strebt er nicht nur den Meistertitel, sondern auch die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks sowie berufspädagogische Weiterbildungen oder gar ein Studium an. Um die herausragende Leistung der drei Nachwuchskräfte zu ehren und ihren weiteren Karriereweg im Handwerk zu ebnen, haben sie den Rotary-Förderpreis in Höhe von jeweils 1000 Euro erhalten. Kammerchef Peter Friedrich ist begeistert und appellierte bei der Verleihung: „Bleiben Sie weiter so zielstrebig und engagiert. Mit Ihren individuellen Superkräften stärken Sie das Handwerk der Region. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für Ihre Zukunft.“
Zum Wettbewerb:
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk, auch DMH (ehemals PLW, „Profis leisten was“) genannt, findet bereits seit 1951 unter der Federführung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) statt und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Meisterschaft zeigt die Exzellenz im Handwerk, soll die Attraktivität einer beruflichen Ausbildung steigern und junge Handwerkerinnen und Handwerker in ihrer Entwicklung fördern.
Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist ein zusammenhängender Wettbewerb. Nach dem Sieg auf Kammerebene können die jungen Handwerkerinnen und Handwerker auf Landes- und dann auf Bundesebene antreten. Die Siegerehrung auf Landesebene findet am 8. November in Stuttgart statt. Die Deutschen Meister werden am 5. Dezember in Berlin gekürt.
Weitere Informationen: www.hwk-stuttgart.de/dmh
Eine Liste aller Kammersiegerinnen und -sieger finden Sie hier: www.hwk-stuttgart.de/kammersieger2025
