Wer mit dem Feuer spielt, darf sich nicht wundern, wenn er sich verbrennt. Börsianer, welche zu Jahresbeginn noch herzhaft Aktien gekauft haben um an steigenden Kursen zu partizipieren, diese haben offensichtlich in das bekannte Klo gegriffen. Nichts ist mit weiter steigenden Kursen.
Nun sind die Schuldigen schnell gefunden, entweder ist es US-Präsident Obama der die Bankenbranche in ihre Grenzen weisen will, denn weniger Geschäft heißt weniger Profit und das hören Börsianer nicht gerne. Oder China soll nun der Auslöser für den Kursrutsch gewesen sein. Das in den letzten Wochen noch hoch gelobte Land der immer wachsenden Wirtschaft kommt nun mit ernüchternden Nachrichten. China will die Vergabe von Krediten einschränken, damit die Wirtschaft nicht überhitzt. Börsianer haben Angst bekommen, dass Kapital aus der Wirtschaft entzogen wird und trennen sich schnell von ihren Anteilen.
Der Börsianer braucht die Schuld nicht bei den Anderen suchen, weil die Kurse jetzt fallen, er hat es selbst in der Hand, sich rechtzeitig von seinen Investments zu trennen. Tut er das nicht, schmerzt natürlich der nicht realisierte Gewinn und noch schmerzvoller sind die Verluste, wenn der Anleger zu Höchstkursen gekauft hat.
Deshalb ist es erheiternd mit anzusehen, wie die verschreckte Hühnergemeinschaft umherirrt. Schlagzeilen wie „DAX – tiefrot“, “ DAX – das sieht nicht gut aus“ untermalen die Panik der Marktteilnehmer. Wo ist nun der Ausgang? Hat man sich als Anleger nicht rechtzeitig orientiert, kann man nun blind um sich schlagen und hoffen, dass jemand anderes einem den Weg weist. Wo geht es raus aus dem Markt? Wenn dann ein Anleger den Ausgang findet, dann rennen alle drauf los, schnell bildet sich eine große Traube und keiner kommt mehr raus. So ist das an der Börse.
Der Anleger ist bekanntlich ein Herdentier, er macht das, was alle machen. Wenn alle zur Tür rennen, dann rennt er mit. Wenn alle auf steigende Kurse setzen, dann macht er das auch. Er fühlt sich wohl in der Gemeinschaft.
Es gibt aber auch freudige Nachrichten. Zum Beispiel: Wenn Sie Ihre Schäfchen bereits im Trockenen haben. Oder wenn Sie Ihren Profit ausrechnen, den Sie durch fallende Kurse erwirtschaften konnten. Lassen Sie die Anderen weiter umherirren und freuen Sie sich darüber, das Richtige getan zu haben.