Mit dem Pflegefreistellungsgesetz hat der Gesetzgeber auf absehbare Veränderungen in der älter werdenden Gesellschaft reagiert. Für Unternehmen bedeutet dies, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurzfristig das Recht haben, sich um pflegebedürftige nahe Angehörige zu kümmern und dazu bis zu sechs Monate freizustellen sind. Zwar entfällt dabei der Lohnanspruch, es sind jedoch Kapazitätslücken zu füllen. Der Umgang mit dieser Ordnung, von der Betriebe mit bis zu 15 Beschäftigten ausgenommen sind, war erster Gegenstand der regionalen Demografiegespräche. Lösungsmöglichkeiten lassen sich beim Netzwerk www.mobile-wohnberatung.de finden, in der individuellen Beratung durch Kammern, Verbände und spezialisierte Beratungsunternehmen, durch den Einsatz von Leiharbeitskräften oder mit gezielten Arbeitszeitmodellen. Auf das Angebot des Verbandes Region Rhein-Neckar zum demografischen Wandel wies Geschäftsführer Frank Burkard hin.
Geschäftsführer Nikolaus Teves von der Handwerkskammer Mannheim zeigte anschließend an Beispielen die Möglichkeiten auf, wie Unternehmen, Kommunen und Organisationen auf mangelnden Nachwuchs, älter werdende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fehlende Fachkräfte reagieren können. Der Agentur für Arbeit kommt hier eine wichtige Rolle zu, aber auch dem betrieblichen Gesundheitswesen, der Arbeitssicherheit, der Weiterbildung und der vorausschauenden Planung. Der neue Leitfaden der IHK Rhein-Neckar zum demografischen Wandel zeigt hierfür ebenso Wege auf wie die Checklisten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald.
Die nächsten Demografiegespräche für die Metropolregion Rhein-Neckar finden am Mittwoch, 04. Mai 2011 von 15.00 bis 17.00 in der Handwerkskammer Mannheim, B 1, 1-2 (zwischen Paradeplatz und Schloss) statt. Sie sind öffentlich und kostenfrei. Themen sind die barrierefreie Anpassung von Bädern für Ältere und Menschen mit Behinderung und die Möglichkeiten selbstständiger Lebensgestaltung durch elektronische Hilfen unter dem Stichwort AAL-Ambient Assisted Living. Informationen können unter 0621-18002-158 und www.demografietage.de abgerufen werden.