Der Tagesspiegel: AOK: Regierung muss etwas gegen hohen Zuckerkonsum tun

Berlin. Die Allgemeinen Ortskrankenkassen haben die
Bundesregierung aufgefordert, etwas gegen den steigenden Zuckerkonsum
in Deutschland zu unternehmen. „Zucker macht krank“, sagte der
Präventionsexperte des AOK-Bundesverbandes, Kai Kolpatzik, dem
Berliner „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Dies sei wissenschaftlich
zweifelsfrei belegt. Doch anders als beim Kampf gegen das Rauchen
oder gegen übermäßigen Alkoholkonsum nehme die deutsche Politik hier
ihre Verantwortung in der Gesundheitsprävention nicht wahr. Nötig sei
eine „nationale Strategie zur Senkung des Zuckerkonsums“. Dazu
gehörten Werbebeschränkungen und auch die Diskussion über eine
Zuckersteuer. Anlass für den Vorstoß sind neue Richtlinien der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Zuckerkonsum. Ihnen zufolge
sollten Erwachsene nicht mehr als fünf bis zehn Prozent ihrer
täglichen Kalorien als Zucker zu sich nehmen. Die Deutschen
konsumieren im Schnitt 15 bis 18 Prozent. Das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft wies die AOK-Forderungen zurück. „Wir
lehnen eine politische Steuerung des Konsums durch Werbeverbote und
Strafsteuern für vermeintlich ungesunde Lebensmittel ab“, sagte
Sprecher Christian Fronczak dem „Tagesspiegel“. „Wir wollen nicht
bevormunden und vorschreiben, was man essen soll.“ Allerdings müsse
jeder „auch in die Lage versetzt werden, bewusst zu entscheiden“.

http://www.tagesspiegel.de/politik/hoher-zuckerkonsum-krankenkasse
n-rufen-nach-der-politik/11539122.html

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