Berlin – Die Sicherheitsbehörden in Kenia haben
nach Informationen des Tagesspiegels einen aus Deutschland stammenden
Terrorverdächtigen festgenommen. Der Mann wollte sich vermutlich der
islamistischen Schabaab-Miliz im benachbarten Bürgerkriegsland
Somalia anschließen. Die Bundesrepublik hatte Kenia vor dem
Terrorverdächtigen gewarnt, nachdem bekannt geworden war, dass er
seiner Mutter eine von Todessehnsucht kündende Abschiedsbotschaft
hinterlassen hatte. Darin hieß es, er werde „niemals lebendig
zurückkehren“. Der Mann reiste am 22. September in Kenia über den
Flughafen der Stadt Mombasa als Tourist ein. Die kenianischen
Behörden leiteten eine landesweite Fahndung nach ihm ein, als aus
Deutschland die Warnung vor möglichen Terroraktivitäten des Mannes
kam. Nach der Festnahme, die vor einigen Tagen erfolgte, wurde er
am Wochenende in die Bundesrepublik zurückgebracht. Hier wird die
Einleitung eines Verfahrens geprüft. Das Auswärtige Amt bestätigte
dem Tagesspiegel am Dienstag die Festnahme des Deutschen in Kenia und
dessen Rückkehr in die Bundesrepublik. Bei der Shabaab-Miliz halten
sich nach Informationen des Tagesspiegels bereits bis zu drei
Personen auf, die aus Deutschland gekommen sind. Der streng
islamistische Kampfverband kontrolliert weite Teile Südsomalias und
der Hauptstadt Mogadischu. Im Januar hatte die Miliz verkündet, sie
schließe sich dem weltweiten Dschihad von Al Qaida an. Ebenfalls im
Januar hatte in Dänemark ein Somalier mit Verbindungen zu
Schabaab-Miliz und Al Qaida versucht, den Mohammed-Karikaturisten
Kurt Westergaard in dessen Haus zu ermorden. Westergaard konnte sich
nur knapp in einen sicheren Raum retten, die Polizei nahm den
Attentäter fest.
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