Berlin – Berlins Beauftragter für Menschen mit
Behinderung, Jürgen Schneider, hat davor gewarnt, die Situation in
der Stadt für Behinderte schönzureden und die Probleme mit schönen
Etiketten zu überkleistern: „Es gibt immer noch strukturelle
Diskriminierung en masse in der Stadt“, sagte er im Berliner
„Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe). „Die Bezeichnung Berlins als
–inklusive Stadt– ist überstrapaziert. Wir sind noch längst nicht
soweit. Es fehlt uns vor allem an einer Willkommenskultur.“ Schneider
kritisierte vor allem, dass es noch immer „sehr viele öffentliche
Gebäude und Museen gibt, bei denen Menschen mit Behinderung vergessen
werden“. Schneider sagte: „Wir haben in manchen Museen eine zweite
Sprache wie etwa türkisch, aber für Gehörlose haben wir nichts.“ Der
Beauftragte setzt deshalb auf eine erfolgreiche Bewerbung Berlins für
die Olympischen Spiele. „Der Behindertenbereich wird in der
Öffentlichkeit gerade durchgereicht, andere Minderheitengruppen sind
öffentlich stärker. Olympia wäre ein Katalysator, um die inklusive
Stadt tatsächlich ernsthaft zu verwirklichen. Verwaltung und
Öffentlichkeit müssen sich dann den Problemen und Forderungen von
Menschen mit Behinderung stellen.“
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