Der Tagesspiegel: Ersatzkassen werfen AOK Trickserei mit Saisonarbeitern vor

Berlin – Schwere Vorwürfe gegen die Allgemeinen
Ortskrankenkassen: Durch Scheinmitgliedschaften von Saisonarbeitern
sollen sie sich Gelder aus dem Gesundheitsfonds erschlichen und
dadurch unrechtmäßig Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft
haben. Diese Klage erhebt der Verband der Ersatzkassen in einem
Beschwerdebrief an das Bundesversicherungsamt (BVA), der dem Berliner
„Tagesspiegel“ (Freitagausgabe) vorliegt. Dem Vernehmen nach geht es
um mehr als 10.000 Versicherte und einen Schaden in zwei- bis
dreistelliger Millionenhöhe. Der AOK-Bundesverband weist die Vorwürfe
zurück. Bei den beanstandeten „Scheinmitgliedern“ handelt es sich
vorwiegend um Erntehelfer aus Osteuropa, die sich nur bis zum Ende
der Spargel- oder Erdbeersaison in Deutschland aufhielten und für
diese Zeit bei der AOK pflichtversichert waren. Nach der Rückkehr in
ihre Heimatländer seien sie, so der Vorwurf, von den
Ortskrankenkassen einfach weiter als Mitglieder geführt worden,
obwohl sie weder Beiträge zahlten noch Leistungen erhielten. Ein
BVA-Sprecher bestätigte dem „Tagesspiegel“, dass man in der Sache
ermittle. Eine Bewertung könne man aber noch nicht abgeben. Beim
AOK-Bundesverband räumt man ein, dass es „vereinzelt Probleme bei der
Abklärung des Status eines Versicherten“ gebe.

Online: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/schwere-vorwuerfe-d
er-ersatzkassen-mogelt-die-aok-mit-erntehelfern/14920418.html

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