Trotz der drohenden Steuermindereinnahmen sieht der
frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel Spielraum für eine 
Unternehmenssteuerreform. „Die letzte große Unternehmenssteuerreform 
hat der SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000 zusammen mit 
den Grünen auf den Weg gebracht. Seitdem ist im Wesentlichen nichts 
mehr geschehen“, schreibt Gabriel in einem Beitrag für den Berliner 
„Tagesspiegel“ (Donnerstagausgabe). „Mit fast 30 Prozent 
Unternehmenssteuern gegenüber 15 Prozent zum Beispiel in den USA 
verlieren wir einfach massiv an Attraktivität“, betonte Gabriel. Er 
war selbst von 2013 bis 2017 Wirtschaftsminister – die SPD-Spitze und
Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) haben bisher Forderungen der CDU, der 
konjunkturellen Eintrübung mit einer steuerlichen Entlastung von 
Unternehmen entgegenzusteuern, abgelehnt. Am Donnerstag wird Scholz 
die Ergebnisse der neuen Steuerschätzung vorstellen, die 
Steuereinnahmen nur des Bundes könnten bis 2023 um bis zu 75 
Milliarden Euro geringer ausfallen als bisher angenommen, da die 
Wirtschaft weniger stark wächst. Gabriels Forderung ist nur eine in 
einem Sechs-Punkte-Plan, um den Wohlstand in schwierigeren Zeiten zu 
sichern und um Lehren aus der Debatte um die Thesen von Juso-Chef 
Kevin Kühnert zu ziehen, der wegen einer wachsenden 
Gerechtigkeitslücke eine Vergesellschaftung von Unternehmen oder eine
Begrenzung des Immobilienbesitzes auf eine pro Bürger ins Spiel 
gebracht hatte. Gabriel ist weiterhin Bundestagsabgeordneter und 
Autor des Tagesspiegels.
   https://www.tagesspiegel.de/politik/sigmar-gabriel-fuenf-punkte-pl
an-fuer-einen-sozialen-kapitalismus/24319178.html
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