Der Tagesspiegel: IMK-Direktor Dullien: Lage der Wirtschaft so ernst wie in der Eurokrise

Für den Direktor des Instituts für Makroökonomie
und Konjunkturforschung (IMK) befindet sich „die deutsche Wirtschaft
in der ernstesten Situation seit der Eurokrise“. Vor allem
Absatzschwäche und Strukturwandel der Autobranche seien
besorgniserregend. „Seit mehr als einem Jahr schrumpft die
Industrie“, sagte Sebastian Dullien dem Tagesspiegel (Montagausgabe).

Der Ökonom plädierte für ein 450 Milliarden Euro schweres
öffentliches Konjunkturprogramm. „Wir bräuchten einen langfristigen
Masterplan zum Klimaschutz über einige Jahrzehnte mit klaren Vorgaben
und Maßnahmen“, sagte Dullien. Es bestehe aber die Gefahr, „dass wir
eine Zusammenstellung bekommen von Projekten einzelner Ministerien
oder Personen, die nicht eingebettet sind in ein Gesamtkonzept, an
dem man im Übrigen auch die Grünen beteiligen sollte“.

Die Fiskalpolitik habe derzeit die größten Spielräume, meinte der
Chef des vom DGB finanzierten Wirtschaftsforschungsinstituts. „Der
Staat muss mehr Schulden machen, damit der Zins wieder steigt“, sagte
Dullien dem Tagesspiegel. „Wenn wir eine Politik nach Kassenlage
machen, dann fallen große strategische Projekte hinten runter. Oder
es gibt stattdessen volkswirtschaftlich sinnlose Dinge wie die
Mütterrente oder das Baukindergeld“, meinte der Ökonom.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/imk-direktor-sebastian-dull
ien-lage-der-wirtschaft-so-ernst-wie-in-der-eurokrise/24965648.html

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